Deutschlandticket feiert zwei Jahre: So verändert es den ÖPNV!

Stormarn, Deutschland - Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat das Deutschlandticket als „beispiellosen Erfolg“ bezeichnet, da es am 1. Mai 2025 zwei Jahre alt wird. Vor der Einführung des Tickets existierten im HVV insgesamt 150 verschiedene Zeitkarten. Ende 2022 hatten etwa 673.000 Menschen ein Abo im HVV. Aktuell steigt die Zahl der Abonnenten auf mehr als 1,2 Millionen. Besonders auffällig ist, dass jeder zweite Hamburger ein Deutschlandticket besitzt, was die höchste Marktdurchdringung in ganz Deutschland darstellt.

Landrat Jan Peter Schröder hat von einer hohen Akzeptanz des Deutschlandtickets im Kreis Segeberg berichtet. Zahlen zeigen, dass 20 Prozent der Fahrten vom Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) verlagert wurden. In Hamburg sind 52 Prozent der Deutschlandticket-Besitzer Neukunden. Vor zwei Jahren hatten 71 Prozent der Befragten im Umland kein Abo. Zudem profitieren über 200.000 Schüler in Hamburg von einem kostenlosen Ticket, und es werden auch günstige Fahrkarten für Schüler und Azubis im Umland angeboten. Ein vergünstigtes Ticket für Senioren soll ebenfalls bald eingeführt werden. Die Preise für das Deutschlandticket werden in den nächsten drei Jahren stabil bleiben, unterstützt durch einen Koalitionsvertrag, der bis 2029 einen festen Preis garantiert. Das Sortiment der Einzel- und Tageskarten im HVV soll zudem überarbeitet werden, wie LN Online berichtete.

Ökonomische Einsparungen durch das Deutschlandticket

<pEine aktuelle Studie von Greenpeace, veröffentlicht am Freitag, zeigt, dass das Deutschlandticket mehr Geld spart, als es kostet, wenn gesamtgesellschaftliche Auswirkungen berücksichtigt werden. Studienautorin Marissa Reiserer betrachtet das Deutschlandticket als Gewinn für Gesundheit, Klima und Gesellschaft, da der Umstieg vom PKW auf den ÖPNV Folgekosten der Automobilität vermeidet. Im ersten Jahr des Deutschlandtickets konnten volkswirtschaftliche Einsparungen von fast 4 Milliarden Euro verzeichnet werden, während die Finanzierungskosten des Tickets bei 3,45 Milliarden Euro lagen.

Die Studie weist darauf hin, dass Unfälle jährlich fast 60 Milliarden Euro an nicht versicherten Kosten verursachen, was 6,4 Cent pro Kilometer entspricht. Die Annahme, dass das Deutschlandticket zu einem Rückgang von 7,6 Prozent der gefahrenen Autokilometer geführt hat, untermauert die Einsparungspotenziale. Langfristig könnten Einsparungen auf bis zu 4,88 Milliarden Euro pro Jahr steigen, wenn die Nutzung des Tickets zunimmt. Reiserer fordert zudem einen langfristig niedrigeren Preis für das Deutschlandticket und äußert Kritik an geplanten Preiserhöhungen ab 2027. Der Argumentation, dass das Deutschlandticket Autofahrer benachteilige, wird von Reiserer widersprochen, da Autofahrer nicht alle verursachten Kosten tragen, wie die taz feststellt.

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Ort Stormarn, Deutschland
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