Modekette Sinn: Gläubiger retten alle Filialen und Arbeitsplätze!
Cloppenburg, Deutschland - Die Modekette Sinn hat Insolvenz angemeldet, und dies ist bereits die vierte Insolvenz in der Geschichte des Unternehmens, das zuvor bereits 2008, 2016 und 2020 von einem Insolvenzverfahren betroffen war. Der jüngste Insolvenzantrag wurde am 5. August 2024 beim Amtsgericht Hagen gestellt. Die Kette beschäftigt derzeit 1.500 Mitarbeiter, die nun auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen können.
Bei einer kürzlich abgehaltenen Gläubigerversammlung stimmten die Gläubiger mehrheitlich für das Übernahmeangebot der bisherigen Eigentümerin, Dr. Isabella Goebel, die so ihre Position als Gesellschafterin sichern konnte. Das Übernahmeangebot sieht vor, alle 34 Standorte sowie die Beschäftigten zu erhalten. Dieses Ergebnis ist besonders überraschend, da Goebel sich gegen ein Angebot der JC Switzerland Holding durchsetzte, die mit Peek und Cloppenburg verbunden ist. Insolvenzverwalter Michael Mönig bezeichnete die aktuelle Situation als vorteilhaft für die Gläubiger.
Details zum Insolvenzverfahren
Nach der Antragstellung im August 2024 wurde das Insolvenzverfahren zunächst in Eigenverwaltung eingeleitet, bevor es in ein reguläres Verfahren überging. Aufgrund geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Sondereffekten, Umsatzrückgängen durch vorübergehende Schließungen sowie steigenden Kosten für Mieten, Energie und Logistik hat sich die finanzielle Lage des Unternehmens verschlechtert.
Das Amtsgericht Hagen könnte in den kommenden Wochen das Insolvenzverfahren einstellen, was eine mögliche Sanierung der Kette zur Folge hätte. Der Jahresumsatz von Sinn betrug zuletzt 240 Millionen Euro, wobei die Verkaufsflächen zwischen 2.000 und 10.000 Quadratmetern variieren. An jedem Standort sind bis zu 120 Beschäftigte tätig.
Dr. Isabella Goebel dankte den Gläubigern und Mitarbeitern für ihren Einsatz und betonte, dass beide Insolvenzpläne als realistisch und gut befunden wurden. Die Hauptzentrale der Modekette befindet sich in Hagen, Nordrhein-Westfalen, wo 22 der insgesamt 34 Filialen angesiedelt sind. Weitere Standorte sind unter anderem in Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verteilt.
Die Gründe für die Insolvenz lagen unter anderem in Wasserschäden und bautechnischen Problemen, die zu weiteren Umsatzrückgängen führten, sowie in einem neuen Warenwirtschaftssystem, welches zusätzlichen Mehraufwand verursachte. Trotz dieser Herausforderungen gelang es Mönig, den Geschäftsbetrieb in den letzten Monaten erfolgreich fortzuführen.
Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von Merkur und Rundblick Unna.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Sondereffekte, Umsatzrückgänge durch vorübergehende Schließungen, steigende Kosten für Mieten, Energie und Logistik, Wasserschäden, bautechnische Probleme, zusätzliches Mehraufwand durch neues Warenwirtschaftssystem |
Ort | Cloppenburg, Deutschland |
Quellen |