Steigende ADHS-Diagnosen in Schleswig-Holstein: Ein ernstes Problem!

Schleswig-Holstein, Deutschland - Eine steigende Nachfrage nach ADHS-Diagnosen (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) in Schleswig-Holstein sorgt für neue Diskussionen über die Behandlung und Wahrnehmung dieser Erkrankung. Wie kn-online.de berichtet, ist die Anzahl der ADHS-Diagnosen in den letzten fünf Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Betroffene, insbesondere solche, die auf einen Termin bei Beratungsstellen warten, müssen oftmals mit monatelangen Wartezeiten rechnen. Des Weiteren wird ADHS häufig als Modediagnose oder als Ausrede für individuelle Selbstorganisationsprobleme missverstanden.

Experten betonen, dass ADHS oft lange übersehen wurde, insbesondere bei Frauen. Häufig tritt ADHS in Verbindung mit anderen psychischen Erkrankungen auf, was die Behandlung komplexer gestaltet. In Schleswig-Holstein wird auch ein Anstieg psychischer Probleme unter Studierenden registriert, was die Nachfrage nach Diagnosen zusätzlich erhöht. Die soziale Medienlandschaft trägt mit verstärkten Diskussionen zu diesem Trend bei. Eine Studie der Universität Vancouver zeigt alarmierende 50 Prozent Falschinformationen in TikTok-Videos zu ADHS.

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom im Detail

ADHS hat eine Prävalenz von 4,8 % bei Kindern und Jugendlichen sowie 2-3 % bei Erwachsenen, wie neuropsychiatrie-luebeck.de berichtet. Die Kernsymptome dieser Erkrankung umfassen Aufmerksamkeitsstörungen, Impulsivität und Hyperaktivität. Häufig bestehen komorbide Störungen wie Suchterkrankungen oder affektive Störungen, die zu einem weiteren Leidensdruck führen. Es wurde festgestellt, dass die Lebenserwartung von ADHS-Patienten bis zu 12 Jahre reduziert ist, was die gravierenden Folgen dieser Erkrankung verdeutlicht.

Eine multimodale Behandlung kann helfen, die Prognose und den Verlauf von ADHS zu verbessern. Erfolgreiche Therapieansätze stabilisieren das Selbstwertgefühl und helfen, Versagensängste zu verringern. Der Bedarf an umfassenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten ist daher dringend erforderlich, um die aktuelle Situation der Betroffenen zu verbessern und eine angemessene Versorgung sicherzustellen.

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Vorfall Sonstiges
Ort Schleswig-Holstein, Deutschland
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