Der Stadtrat von Rotenburg hat in einer knappen Abstimmung mit 11 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und 11 Enthaltungen für die vierte Stufe des Lärmaktionsplans gestimmt. Ein zentrales Ziel dieser Stufe ist die Einführung von Tempo 30 auf verschiedenen Straßen im Stadtgebiet, wie Kreiszeitung.de berichtete. Besonders im Fokus steht die B71 im Innenstadtbereich, wo die Höchstgeschwindigkeit von der Soltauer Straße bis zur Harburger Straße reduziert werden soll.
Die Abstimmung wurde von einem kritischen Diskurs begleitet. Insbesondere Alexander Künzle von der FDP bezeichnete den Lärmaktionsplan als unzureichend, während Ekkehard von Hoyningen-Huene von den Grünen darauf hinwies, dass stark befahrene Straßen in den Plan nicht ausreichend einbezogen wurden. Auch die fehlenden Messungen auf der Aalter Allee, Glockengießerstraße und Brauerstraße wurden als gravierend erachtet. Bürgermeister Torsten Oestmann und Stadtplanerin Nina Egbringhoff betonten, dass zukünftig verstärkt auf vollständige Messungen geachtet werden müsse.
Weitere Maßnahmen und Kritik
Zusätzlich zu der geplanten Geschwindigkeitsreduzierung auf der B71 werden Empfehlungen für Tempo 30 in der Fuhrenstraße sowie einem Abschnitt der B215 (Verdener Straße) diskutiert. Frank Westermann von der CDU äußerte Bedenken über das Gutachten des Lärmkontors, das seiner Meinung nach aufgrund mangelnder Messdaten und Kriterien nicht ausreichend sei. Laut den Richtlinien sind 8.000 Fahrzeuge täglich erforderlich, um eine Geschwindigkeitsreduzierung zu rechtfertigen.
Des Weiteren thematisiert ein weiteres Dokument die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Tempolimits in Städten und die Möglichkeiten für Kommunen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie die Deutsche Umwelthilfe ausführlich darlegt.