In dieser Woche beteiligt sich die Polizei Bremen an der „Roadpol Speed Week“, einem Blitzermarathon, der darauf abzielt, die Geschwindigkeit von Autofahrern an verschiedenen Standorten in der Stadt zu überprüfen. Details zu Anzahl der Polizisten, Blitzern und genauen Standorten wurden von der Polizei bisher nicht veröffentlicht. Der ADAC informiert darüber, dass alle Bundesländer außer Berlin und Brandenburg an dieser Aktion teilnehmen.
Der Blitzermarathon ist eine Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und soll insbesondere das Bewusstsein für die Gefahren von Geschwindigkeitsüberschreitungen schärfen. Laut einer Studie von Stefan Bauernschuster und Ramona Rekers haben Blitzermarathons jedoch keinen nachhaltigen Einfluss auf das Fahrverhalten, obwohl sie kurzfristig die Unfallzahlen senken können. Bauernschuster weist darauf hin, dass Autofahrer während solcher Aktionen oftmals nur aus Angst vor Bußgeldern langsamer fahren.
Ziele und Ergebnisse der Blitzermarathons
Verkehrsingenieur Dirk Kemper hält Blitzermarathons für essenziell, um die Öffentlichkeit für Verkehrssicherheit zu sensibilisieren. Er betont, dass solche Aktionen die Anzahl drastischer Tempoüberschreitungen zumindest temporär reduzieren können. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt diese Auffassung und weist darauf hin, dass hohe Geschwindigkeiten die Kontrolle von Fahrzeugen erheblich erschweren.
Im Jahr 2023 kamen in Deutschland 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, davon 842 aufgrund „unangemessener Geschwindigkeit“. Zu dieser Kategorie zählt nicht nur das Überschreiten von Tempolimits, sondern auch das Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die jeweilige Verkehrssituation.
In vielen weiteren Bundesländern finden in dieser Woche ebenfalls verstärkte Geschwindigkeitskontrollen statt, wie Tagesschau berichtet. Diese Kontrollen richten sich besonders nach unfallträchtigen Strecken, in der Nähe von Schulen und Baustellen. Ausgenommen von der Aktion sind Berlin und das Saarland. Der Haupttag der Kontrollen ist Mittwoch, während in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die Maßnahmen die gesamte Woche über verstärkt sind. In Bayern wurden etwa 1.500 Messstellen angekündigt.
Statistische Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass im Jahr 2024 insgesamt 2.780 Menschen bei Verkehrsunfällen starben. Übermäßige Geschwindigkeit bleibt eine der häufigsten Ursachen für tödliche Unfälle; in Bayern war rund ein Viertel aller tödlichen Unfälle darauf zurückzuführen. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) stellte zudem fest, dass im Jahr 2023 deutlich mehr Männer (ca. 1,9 Millionen) als Frauen (ca. 550.000) beim Rasen erwischt wurden. Die meisten Geschwindigkeitsverstöße ereigneten sich außerorts und die größte Gruppe der Temposünder ist zwischen 25 und 44 Jahren alt.
Der ADAC betrachtet den Blitzermarathon als wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und zur Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmenden für die Gefahren des zu schnellen Fahrens.
