Der Bremer Künstler Constantin Jaxy, geboren 1957, zeigt mit seinem Werk „Amphypolis“ eindrucksvoll seine Faszination für technische und architektonische Konstruktionen. Jaxy, der seit 1989 in Oyten im Landkreis Verden lebt, studierte von 1977 bis 1983 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und war Meisterschüler von Malte Sartorius. Seine Arbeiten, die oft in einfarbigen, großformatigen Ausführungen, meist in Schwarz oder Blau gehalten sind, vermitteln eine besondere Energie und Dynamik.
Die Zeichnung „Amphypolis“ hat die Maße 110 x 160 cm und ist in hartem Schwarz-Weiß gehalten. Sie zeigt einen monumentalen, oben offenen Rundbau aus der Vogelperspektive, der menschenleer und dystopisch wirkt. Die Inspiration hierfür stammt von einer Abbildung eines Atommeilers aus einem Lexikon, die Jaxy ins Riesenhafte gesteigert hat. Ingmar Lähnemann, der Leiter der Städtischen Galerie, beschreibt die starke Schwarz-Weiß-Struktur und die Licht- und Schattenwirkungen als besonders hervorstechend. Angela Tietze interpretiert das Gebäude als Symbol menschlicher Hybris und hebt die Gigantomanie der Grafik hervor.
Vielfältige Interpretationen
Das Gebäude in Jaxys Grafik lässt zahlreiche Interpretationen zu. Unter anderem wird es mit einem Kolosseum, einem Vulkankrater oder dem „Turmbau zu Babel“ von Pieter Breughel dem Älteren in Verbindung gebracht. Trotz der thematischen Variationen bleibt Jaxy seinem Stil treu und zeigt unterschiedliche Ansätze in seinen Arbeiten. Aktuell befindet sich „Amphypolis“ im Depot, da kein passender Rahmen vorhanden ist und die lichtempfindliche Arbeit dementsprechend geschützt werden muss.
Constantin Jaxy ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, darunter den Kunstpreis junger Westen im Jahr 1987 und ein Stipendium der Deutschen Akademie Rom 1991. Seine Werke wurden in verschiedenen renommierten Institutionen präsentiert, wie dem Mannheimer Kunstverein und dem Kunstmuseum Celle. Die Vielseitigkeit seines Schaffens spiegelt sich in seinen Ausstellungen sowohl national als auch international wider.
