
Die Klimaschutzgruppe, die ehemals als „Letzte Generation“ bekannt war, hat ihren Namen im Dezember 2024 abgelegt und trifft sich regelmäßig in Bremen. Die Gruppe, die abwechselnd auch in Oldenburg tagt, zählt 20 bis 30 Teilnehmer. Die Bremer Zionsgemeinde stellt im Winter einen festen Raum für diese Treffen zur Verfügung. Sie hat sich als eine der aktivsten Gruppierungen in Deutschland etabliert, neben anderen Städten wie Berlin, Regensburg und Karlsruhe.
Aktivisten der Gruppe hatten vor zwei Jahren die B51 in Barnstorf blockiert und kündigten an, dass sie auch im Landkreis Diepholz weitere Aktionen planen werden. Während die umstrittenen Straßenblockaden, die im Sommer 2024 stattfanden, hinter sich gelassen wurden, plant die Gruppe, weiterhin Blockaden durchzuführen. Einige ihrer Mitglieder sind noch mit laufenden Verfahren bei der Staatsanwaltschaft konfrontiert, deren Ausgang sich über Jahre hinziehen kann. Trotz der rechtlichen Herausforderungen betonen die Aktivisten die Gewaltfreiheit ihrer Proteste, die sie als „ungehorsame Versammlungen“ (UVs) bezeichnen.
Aktionen und Forderungen
Die „Letzte Generation“ hat die letzten Jahre durch zivile Ungehorsamkeit geprägt, indem sie Aktionen wie Straßen- und Autobahnblockaden sowie Blockaden von Pipelines durchgeführt hat. Laut den Berichten plante die Gruppe auch Aktionen gegen „Symbole des modernen Reichtums“ und Sitzblockaden an Montagen. Zu den zentralen Forderungen gehören ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen, ein dauerhaftes Neun-Euro-Ticket und die Einrichtung eines Gesellschaftsrates mit 160 Mitgliedern, um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 zu planen.
Die Gruppe sieht sich einer Gegenöffentlichkeit und organisierten Leugnungs-Thinktanks gegenüber Eines der umstrittensten Ereignisse war eine Äußerung bei einem Treffen, bei der für eine Unterstützungsdemo für eine RAF-Terroristin geworben wurde, die gemischte Reaktionen auslöste. Trotz dieser Herausforderungen und der insgesamt gemischten Wahrnehmung in der Gesellschaft bleibt die Gruppe entschlossen, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und sieht sich als die letzte Generation, die den gesellschaftlichen Kollaps aufhalten kann.
In 2022 führte die Aktivistengruppe über 1.250 Blockaden in Deutschland durch, darunter spektakuläre Aktionen wie das Überschütten von Kunstwerken mit Kartoffelsuppe und das Beschmieren von Denkmälern. Die Finanzierung der Gruppe erfolgt größtenteils durch Spenden. 2022 wurden mehr als 900.000 Euro gesammelt, wobei ein Teil der Mittel von der US-amerikanischen Stiftung Climate Emergency Funds stammt.
Die Reaktionen auf die Aktionen der „Letzten Generation“ sind in der Bevölkerung gespalten. Während eine YouGov-Umfrage ergab, dass 75 % der Befragten Straßenblockaden ablehnen, hat das Bundesamt für Verfassungsschutz keine Anzeichen für Extremismus bei der Gruppe festgestellt, da diese auf gewaltsame Protestformen verzichtet. Dennoch laufen zahlreiche Ermittlungen, die prüfen, ob die „Letzte Generation“ als kriminelle Vereinigung eingestuft werden kann. Der soziale Druck und die rechtlichen Konsequenzen stellen die Gruppe vor erhebliche Herausforderungen, doch ihr Engagement für den Klimaschutz bleibt ungebrochen.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und Aktivitäten der Gruppe, lesen Sie die Artikel von Kreiszeitung und SWR.