
In Vegesack wird Tiara Behrmann als Direktkandidatin der FDP im Wahlkreis 55 (Bremen II – Bremerhaven) ins Rennen gehen. Die 28-Jährige, die in Bremerhaven im Stadtteil Lehe wohnt, hat ihre politische Karriere im November 2023 begonnen. Behrmann, die viele Jahre im Finanzamt tätig war und heute als Finanzwirtin im öffentlichen Dienst arbeitet, sieht die Grundsteuerreform als Auslöser für ihr Engagement in der Politik. Zahlreiche Klagen von Bürgern über die Grundsteuer weckten in ihr das Bewusstsein für die Politikverdrossenheit.
Behrmann schlägt die Markthalle am Sedanplatz in Vegesack als Ort für Gespräche mit den Bürgern vor. Sie steht kritisch zur aktuellen Grundsteuerreform, die am 17. Oktober 2019 vom Bundestag beschlossen wurde. Auch die FDP hat sich zu diesem Thema positioniert und kritisierte den Vorschlag von Olaf Scholz als zu komplex und bürokratisch. Während die FDP die Notwendigkeit von Erleichterungen für Grundstückseigentümer betont, sieht Behrmann die FDP als einzige Partei, die diese Thematik kritisch betrachtet hat. Ihre Schwerpunkte liegen auf Bürokratieabbau und der Digitalisierung in der Verwaltung.
Politische Schwerpunkte und Herausforderungen
In ihrer Funktion als Direktkandidatin befürwortet Behrmann die Erhaltung staatlicher Einrichtungen wie den Bürgerservice und thematisiert die mangelnde Wirtschaftskraft im Bremer Norden. Sie nennt konkrete Probleme, darunter Leerstände in der Gerhard-Rohlfs-Straße, und fordert einfachere Bedingungen für Unternehmen, um sich dort anzusiedeln. Zudem möchte sie die Verkehrsanbindung im öffentlichen Nahverkehr effizienter gestalten und sieht den Bund in der Verantwortung, die Schulen im Bremer Norden besser auszustatten. Hierbei fordert sie Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel und schlägt die Einführung eines dualen Studiengangs für Lehramtsstudenten vor.
Behrmann appelliert auch für eine kostenfreie und vergütete Ausbildung für Erzieher, um mehr Menschen für diesen Beruf zu gewinnen. Obwohl sie in ihrem bisherigen Wahlkampf im Bremer Norden noch wenig Sichtbarkeit hatte, plant sie, Plakate aufzuhängen und Faltblätter zu verteilen. Behrmann ist sich bewusst, dass ihre Chancen, in den Bundestag einzuziehen, gering sind, sieht aber die Möglichkeit, durch ihr Engagement positive Veränderungen herbeizuführen.