Vahr

Bremen kämpft gegen Polarisierung: Kirche fordert Solidarität und Bildung!

Die Bremer Pastorin Yvonne Ziaja hat in aktuellen Äußerungen die zunehmende Vereinsamung von Verstorbenen bei Bestattungen thematisiert. Viele Menschen würden ihre letzte Reise ohne Angehörige antreten, was in der Gesellschaft besorgniserregend ist. Ziaja versichert, dass in ihrer Kirchengemeinde Neue Vahr niemand den letzten Weg allein geht und alle mit Gebet und Segen verabschiedet werden. Diese Gemeinde ist sozial durchmischt, in der über 58% der 28.000 Einwohner einen Migrationshintergrund aufweisen. Zudem lag das Durchschnittseinkommen im Stadtteil 2020 bei etwa 28.000 Euro, was 12.000 Euro unter dem städtischen Durchschnitt liegt. Besonders in Bremen ist fast jeder dritte Einwohner von Armut betroffen, weshalb die Neue Vahr als sozialer Brennpunkt gilt.

Um den Herausforderungen in ihrer Gemeinde zu begegnen, engagiert sich Ziaja in verschiedenen sozialdiakonischen Angeboten, darunter ein afrikanischer Mittagstisch und ein Marktplatz der Begegnungen. Sie arbeitet auch in kircheneigenen Kindergärten und Schulen und bietet Hausaufgabenhilfe an. Ziaja spricht häufig über die Vorurteile zwischen Stadtteilen und betont die Notwendigkeit von Kontakt zur Überwindung solcher Klischees. In diesem Zusammenhang äußert sie Besorgnis über die gesellschaftliche Polarisierung und den politischen Streit in Berlin, kritisiert zudem die Unterfinanzierung und Unterbesetzung in ihrer Arbeit und fordert mehr Solidarität. Bildungsgerechtigkeit erachtet sie als unzureichend und bemängelt fehlende zielgerichtete Maßnahmen vonseiten der Politik.

Einmischung der Kirche in politische Debatten

Die Pastorin hat sich auch zu ihrer Rolle in politischen Debatten geäußert, insbesondere zur Notwendigkeit einer klaren Haltung gegen die AfD. In ihren Aussagen bekräftigt Ziaja, dass die Kirche nicht als neutrale Instanz fungieren könne, wenn Menschen in ihrer Würde abgewertet werden. Sie hält an ihrem Optimismus fest und glaubt an die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft, wobei sie die Bedeutung von Meinungsäußerung und Kompromissbereitschaft für gemeinsame Lösungen hervorhebt.

Parallel zu diesen Entwicklungen äußern sich die Bremische Evangelische Kirche und die Diakonie Bremen besorgt über einen merklichen Rechtsruck, der in den Wahlergebnissen in Bayern und Hessen sichtbar wird. Bernd Kuschnerus von der Bremischen Evangelischen Kirche und Karin Altenfelder von der Diakonie Bremen kritisieren diskriminierende Äußerungen zu Migration. Sie stellen klar, dass Migration vielfältige Gründe hat, und warnen vor pauschalen Bezeichnungen wie „Flüchtlingsproblem“, die als unpräzise und diskriminierend angesehen werden. Sie fordern, bürokratische Hürden für Sprach- und Integrationskurse abzubauen und plädieren für eine differenzierte Betrachtung zwischen Asylsuchenden, Fachkräften und anderen Schutzsuchenden.

Die beiden haben zudem darauf hingewiesen, dass die suiziden Migration durch Krieg, Hunger und Perspektivlosigkeit weltweit ansteigt, was auch die Sicherheit des friedlichen Zusammenlebens in Bremen gefährdet. Sie fordern daher auch eine verstärkte politische Bildung für deutsche Kinder und Jugendliche, um dem Rechtspopulismus entgegenzuwirken. Zudem appellieren sie an Politik und Medien, die Debatte faktenbasiert zu führen und rechtspopulistischen Druck nicht zu unterstützen.

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