Ein 44-jähriger Mann wurde am vergangenen Freitag von der Bremer Polizei festgenommen, nachdem er sich einer Verkehrskontrolle entzogen hatte. Die Polizei hatte den Autofahrer im Aumunder Heerweg ins Visier genommen, da er mit ungewöhnlicher Fahrweise und einem stark beschädigten Fahrzeug unterwegs war. Bei dem Versuch, sich der Kontrolle zu entziehen, nahm der Mann hohe Geschwindigkeiten auf und fuhr in Richtung Kirchhofstraße auf den Friedhof Vegesack, wo er mehrere Grabstätten überfuhr.
Nachdem er seine Flucht zu Fuß fortgesetzt hatte, stellte die Polizei den 44-Jährigen schließlich. Neben ihm wurde auch ein 57-jähriger Beifahrer festgenommen, der Drogen bei sich hatte, die sichergestellt wurden. Bei einer Durchsuchung des Fahrzeugs entdeckten die Beamten zudem Diebesgut aus anderen Straftaten. Eine Haftprüfung gegen den Autofahrer ergab, dass er in eine Justizvollzugsanstalt überstellt wurde. Die Ermittlungen gegen den 57-Jährigen dauern an.
Rechtliche Konsequenzen bei Flucht vor der Polizei
Die speziellen Umstände der Festnahme verdeutlichen die rechtlichen Konsequenzen, die mit einer Flucht vor der Polizei verbunden sein können. Polizeikontrollen erfordern die Vorlage von Führerschein und Zulassungsbescheinigung Teil I. Bei Missachtung des Haltgebots müssen Autofahrer mit einem Bußgeld von 70 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Für Fahranfänger zählt dies als A-Verstoß, was Maßnahmen während der Probezeit nach sich ziehen kann.
Eine Flucht vor der Polizei wird nur dann als gegeben angesehen, wenn gewaltsamer Widerstand geleistet wird. Widrigenfalls können Autofahrer, die einfach wegfahren, nicht unter dem Vorwurf gewaltsamen Widerstands bestraft werden. So wurde in einem Fall ein Fahrer, der bei einer Polizeikontrolle flüchtete und dabei einen Polizisten verletzte, nicht für die Flucht bestraft, da die Gewalt nicht direkt gegen den Beamten gerichtet war, wie bussgeldkatalog.org berichtete.
