Die Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA) hat die Identifizierung der Überreste von 2nd Lt. Robert T. McCollum bestätigt, der seit 1944 im Zweiten Weltkrieg vermisst wurde. McCollum diente als Bombardier bei der 565th Bombardment Squadron, die 1943 nach England entsandt wurde, um an der strategischen Bombenkampagne gegen Nazi-Deutschland teilzunehmen. Zu den Zielorten gehörten unter anderem industrielle Standorte in Berlin, Ölproduktionsanlagen in Merseburg, Fabriken in Münster und Werften in Vegesack. Zudem beteiligte sich die Squadron an den großangelegten Angriffen auf die deutsche Flugzeugproduktion während der Operation Argument (Big Week) im Februar 1944.
Am 20. Juni 1944 kam es zu einem tragischen Vorfall: McCollums B-24J Liberator Bomber kollidierte in der Luft mit einem anderen B-24 und stürzte in die Ostsee vor der dänischen Küste. Während der Pilot und Co-Pilot überlebten und gefangen genommen wurden, starben McCollum und der Rest der Besatzung bei dem Absturz. Trotz einer Untersuchung des American Graves Registration Command (AGRC) im Jahr 1948, bei der der Absturzort untersucht wurde, konnten damals keine der vermissten Besatzungsmitglieder geborgen werden.
Entdeckung und Identifizierung der Überreste
Im Jahr 2019 entdeckten dänische Taucher Wrackteile eines WWII-Flugzeugs in der Nähe des letzten bekannten Standorts von McCollums Flugzeug. Dies führte zu einem Wiederherstellungsprojekt, das von Project Recover und Experten von Trident Archäologie, Wessex Archaeology, der Royal Danish Navy und dem Langelands Museum geleitet wurde. Unterwasser-Grabungen, die vom 21. September bis 11. Oktober 2022 durchgeführt wurden, führten zur Bergung menschlicher Überreste, materieller Beweise und ID-Tags von zwei Besatzungsmitgliedern. Die gefundenen Informationen ermöglichten eine detaillierte Laboranalyse.
Durch zahnmedizinische und anthropologische Analysen sowie mitochondrialer und autosomaler DNA-Tests wurden McCollums Überreste schließlich identifiziert. Sein Name ist an der Wall of the Missing im Cambridge American Cemetery in Cambridgeshire, England, eingraviert. Eine Rosette wird neben seinem Namen platziert, um zu signalisieren, dass er identifiziert und erfasst wurde, wie Heritage Daily berichtete. Die umfassenden Bergungs- und Analyseoperationen führten auch zur Identifizierung von McCollum, was die Bemühungen der DPAA im Rahmen ihrer Mission zur Identifizierung vermisster Angehöriger der US-Streitkräfte unterstreicht, wie DPAA feststellte.
