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Herbst bringt Anstieg der Coronafälle im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen steigen wie erwartet die Coronafälle mit dem Beginn des Herbstes an. Jörg Lohse, der Corona-Koordinator des Landkreises, vergleicht den Anstieg in diesem Jahr mit dem im Vorjahr. Allerdings scheint sich aktuell kaum jemand für die steigenden Fallzahlen zu interessieren. Laut Lohse ist Corona derzeit “immer und überall” präsent. Bereits seit August erkennt er mehr Fälle in seiner Praxis, die häufig von Reisen mitgebracht werden. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den offiziellen Zahlen wider. Im August wurden 20 Fälle registriert, im September gab es bereits 44 Meldungen und in den ersten neun Oktobertagen wurden bereits 45 Meldungen verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Sieben-Tage-Inzidenz zwar deutlich niedriger, was jedoch wahrscheinlich auf die unzureichende Testung von Infektionen zurückzuführen ist. Lohse empfindet die aktuelle Infektionslage ähnlich wie im vergangenen Herbst. Messungen der Ludwigs-Maximilian-Universität zeigen eine ähnlich hohe Viruslast im Abwasser wie vor einem Jahr. Trotz der steigenden Infektionszahlen verlaufen die Erkrankungen in der Regel mild und oft werden die Infektionen zufällig entdeckt. Etwa 75% der seit September registrierten Infizierten zeigen keine Symptome. Die Kreisklinik Wolfratshausen behandelt derzeit keine Patienten mit schweren Verläufen. Positiv getestete Patienten werden isoliert und die Behandlung anderer Patienten wird dadurch nicht beeinträchtigt. Neben dem Coronavirus grassiert auch die Grippewelle, die jedoch noch nicht richtig begonnen hat. Ingo Kühn, Geschäftsführer der Kreisklinik, berichtet von einer hohen Anzahl an Infektionen, aber auch davon, dass die meisten mild verlaufen. Die Infektsprechstunde der Gemeinschaftspraxis Gaißach ist gut besucht und oft müssen zwei Ärzte die Sprechstunde übernehmen. Es ist jedoch oft unklar, ob es sich um eine Coronainfektion oder eine andere Erkrankung handelt. Die Gemeinschaftspraxis bietet an Samstagen kombinierte Impfungen gegen Corona und Grippe an, was bei Patienten über 60 Jahren gut angenommen wird. Es gibt im Landkreis eine gespaltene Einstellung zum Coronavirus. Einige Bürger wünschen sich wieder mehr Testangebote und Vorsichtsmaßnahmen, während andere trotz positivem Testergebnis ohne Maske einkaufen gehen. Lohse empfiehlt, sich nicht sozial zu isolieren, da dies negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Stattdessen sollte in Menschenmengen eine FFP-2-Maske getragen werden und bei einem positiven Schnelltest sollte man zu Hause bleiben, bis das Ergebnis wieder negativ ist.
FAQs
Was sind die aktuellen Coronafallzahlen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen?
Die aktuellen Coronafallzahlen sind steigend. Im August wurden 20 Fälle registriert, im September gab es bereits 44 Meldungen und in den ersten neun Oktobertagen wurden bereits 45 Meldungen verzeichnet.
Wie hoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vorjahr?
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger. Allerdings wird vermutet, dass viele Infektionen nicht erfasst werden, da nicht flächendeckend getestet wird.
Verlaufen die Erkrankungen mild oder schwer?
Die meisten Erkrankungen verlaufen mild. Etwa 75% der seit September registrierten Infizierten zeigen keine Symptome. Die Kreisklinik Wolfratshausen behandelt derzeit keine Patienten mit schweren Verläufen.
Wie wird mit positiv getesteten Patienten umgegangen?
Positiv getestete Patienten werden isoliert untergebracht. Die Behandlung anderer Patienten wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Gibt es auch eine Grippewelle?
Ja, auch die Grippewelle steht bevor, hat aber noch nicht richtig begonnen.
Wie wird eine Coronainfektion von anderen Infektionen unterschieden?
Es ist oft unklar, ob es sich um eine Coronainfektion oder eine andere Erkrankung handelt. Für Ärzte spielt dies jedoch keine große Rolle, da sie Infekte generell ähnlich behandeln.
Wie wird mit der gespaltenen Einstellung zum Coronavirus umgegangen?
Einige Bürger wünschen sich wieder mehr Testangebote und Vorsichtsmaßnahmen, während andere trotz positivem Testergebnis ohne Maske einkaufen gehen. Die Empfehlung ist, nicht sozial isoliert zu leben, sondern in Menschenmengen eine FFP-2-Maske zu tragen und bei einem positiven Schnelltest zu Hause zu bleiben, bis das Ergebnis wieder negativ ist.
Gefundene Quellen für diesen Artikel: 4
Wichtigste Quelle für die Basisinformationen und Factcheck: www.sueddeutsche.de