KulturWeilheim-Schongau

Leonhardi-Umzüge in der Region: Pferdesegnungen und festlicher Brauchtum in Schongau, Wildsteig, Pähl und weiteren Orten

Leonhardifahrt: Traditionelle Pferdeumzüge in Bayern

Wenn das Festtagesgewand aus den Schränken geholt, dem Pferd prachtvolles Geschirr angelegt und Blasmusik gespielt wird, dann geht es um Leonhardi. Die Veranstaltungen in der Region.

Landkreis – Wüsste der heilige Leonhard um die Hingabe, mit der ihm alljährlich in Bayern gedacht wird, so wäre er sicherlich stolz. Die prächtigen Umzüge im Namen des Schutzpatrons der Pferde besitzen hierzulande ein derartiges Alleinstellungsmerkmal, dass ihr größter Vertreter, die Leonhardifahrt in Bad Tölz, im Jahr 2016 sogar als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde.

In der Zeit um den 6. November gibt es daher wieder in zahlreichen Gemeinden das traditionsreiche und bunte Treiben zu bestaunen. Traditionsgemäß läutet die Gemeinde Wildsteig die Leonhardizeit schon recht früh ein. Bereits an diesem Sonntag, 22. Oktober, ist es dort zum 98. Mal soweit. Beim „Mattheiser“ erfolgt um 9.45 Uhr die Aufstellung, bevor sich der Zug um 10.15 Uhr in Richtung Schulwiese aufmacht. Dort findet um 10.30 Uhr dann die feierliche Segnung der Pferde statt.

Am gleichen Tag, aber um 9.30 Uhr, finden sich auch in Pähl die Reiter mit ihren Gespannen ein. Um 10 Uhr wird in Richtung Leonhardskapelle gestartet, wo um 10.15 Uhr die Messe abgehalten wird. „Je nachdem, wie lange der Pfarrer braucht“, sagte der Vorstand des Leonhardivereins, Kaspar Spiel, schließt sich danach die Rundfahrt durch das Dorf an. Wahrscheinlich so zwischen 11 und 12 Uhr, vermutet er.

125 Jahre Leonhardiverein in Peißenberg

Auch in Peißenberg ist der Leonhardiumzug ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender. Ebenfalls eine gute Woche vor dem eigentlichen Leonharditag, nämlich am 29. Oktober, sammeln sich die Teilnehmer um 9 Uhr auf der Bach- und Ludwigstraße. Ab 9.30 Uhr ist der Zug mit etwa 55 Wagen dann in der Marktgemeinde unterwegs. Letztlich endet er an der Kirche Maria Aich, wo dann die Zeremonie ansteht. Wie Stefan Schwaller vom Leonhardiverein mitteilt, wird heuer nicht nur die Leonhardifahrt an sich, sondern auch das 125-jährige Bestehen des Vereins gefeiert.

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In Schongau formiert sich der Festzug am Samstag, 4. November, auf dem Bürgermeister-Schaegger-Platz. Dort findet um 10 Uhr zunächst die Segnung der Gespanne statt, bevor sich der Zug durch die Stadt bewegt und letztlich wieder zum „gemütlichen Beisammensein“ zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

Am 4. November setzt sich gleichermaßen in Reichling der bunte Festzug in Bewegung. Wie bereits im Vorjahr, steht um 9.30 Uhr zunächst die Messe auf dem Plan. Ab 10.30 Uhr können dann die Reiter und Festwagen beim Umzug durch die Lechrain-Gemeinde bestaunt werden.

Der 5. November hält für Schaulustige und Engagierte den Leonhardiumzug in Rottenbuch bereit. Um 8.45 Uhr wird sich in Richtung Sportheim aufgestellt, wo der zwei- und vierbeinige Zug dann um 9.30 Uhr losmarschiert. Die musikalisch umrahmte Messe findet im Anschluss – um 10 Uhr – auf dem Fohlenmarktplatz statt.

In Forst ist Leonhardi „ein richtiger Feiertag“

In Forst hält man an dem gängigen Ablaufplan fest. Schon seit langer Zeit erfährt der Leonhardiritt dort großen Zuspruch. „Ein richtiger Feiertag“ sei der 6. November im Ort, erklärt der Vorsitzende des Leonhardivereins, Andreas Reßler. Bereits um 9.15 Uhr läuten dort die Kirchenglocken. Zwischen 10.15 und 10.30 Uhr – „das richtet sich nach dem Pfarrer“, so Reßler – beginnt dann die Aufstellung vor dem Raiffeisen-Lagerhaus mit anschließender Prozession über Forst-Tempelhof zum Wirtsanger, wo traditionell die Rossweihe stattfindet. Danach reitet das Aufgebot noch, wie es das Brauchtum will, dreimal um die Leonhardskirche. Reßler merkt noch an, dass die Landjugend anschließend Würstl verkauft und es einen Leonharditanz um 20 Uhr gibt.

In Bauerbach hat man sich ebenfalls auf den 6. November, den eigentlichen Gedenktag des Schutzpatrons, geeinigt. Um 9.30 Uhr findet der Gottesdienst statt. Anschließend wird dreimal um die Kirche geritten. Kirchenpfleger Otto Schwarzer weist noch auf eine anschließende gemütliche Zusammenkunft im Gasthaus Steidl hin.

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Quelle

FAQs

Was ist die Leonhardifahrt?

Die Leonhardifahrt ist eine traditionelle Veranstaltung in Bayern, bei der Pferdeumzüge zu Ehren des heiligen Leonhard, dem Schutzpatron der Pferde, stattfinden. Die Umzüge bestehen aus festlich gekleideten Reitern und geschmückten Pferdegespannen.

Welche Gemeinden nehmen an der Leonhardifahrt teil?

Eine Vielzahl von Gemeinden in Bayern nimmt an der Leonhardifahrt teil. Dazu gehören Wildsteig, Pähl, Peißenberg, Schongau, Reichling, Rottenbuch, Forst und Bauerbach.

Wann finden die Leonhardifahrten statt?

Die Termine für die Leonhardifahrten variieren je nach Gemeinde. Sie finden jedoch in der Regel um den 6. November statt, dem Gedenktag des heiligen Leonhard.

Welche besonderen Ereignisse sind für dieses Jahr geplant?

In Peißenberg wird nicht nur die Leonhardifahrt gefeiert, sondern auch das 125-jährige Bestehen des Vereins. In Forst ist der Leonhardiritt ein großer Feiertag mit Kirchenglockenläuten, Prozession und Rossweihe.


Gefundene Quellen für diesen Artikel: 4
Wichtigste Quelle für die Basisinformationen und Factcheck: www.merkur.de

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