Die Tourismusbranche in Brandenburg zeigt sich trotz der schwierigen Umstände, wie Fachkräftemangel und steigenden Kosten, erstaunlich robust. Zwischen Januar und Juli 2022 stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 Prozent. Laut dem Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zählten die Hotels und Pensionen im Land knapp 8,2 Millionen Übernachtungen. Dies sind 27.000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019.
Besonders die Städte, wie Potsdam, konnten von diesem Anstieg profitieren. Die Zahl der Übernachtungen stieg dort um 15,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2019. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Geschäfts- und Städtereisen wieder stärker nachgefragt werden.
Der Wirtschaftsminister Brandenburgs, Jörg Steinbach, betonte, dass die Tourismusbranche wieder das Niveau von 2019 erreicht habe. Außerdem ist es in Brandenburg zu keiner Pleitewelle gekommen. Im Gegenteil, es gab sogar mehr Gewerbeanmeldungen als -abmeldungen und keine Auffälligkeiten bei den Insolvenzen. Die Anzahl der Betriebe hat sich gegenüber 2019 um 1,5 Prozent erhöht und die Anzahl der Betten um zwei Prozent.
Jedoch befindet sich die Gastronomie trotz der erfreulichen Gesamtlage in einer schwierigen Situation. Aufgrund der gesunkenen Kaufkraft und des Personalmangels können immer weniger Menschen Essen gehen und Gastronomen den erforderlichen Service bieten. Dadurch kommt es zu verkürzten Öffnungszeiten und Umsatzrückgängen. In der Gastronomie fehlen noch immer 4,9 Prozent der einst Beschäftigten von 2019, während es in der Hotellerie sogar 8,9 Prozent sind.
Eine wichtige Säule des Brandenburg-Tourismus sind die Tagesreisen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 96 Millionen Tagesreisen unternommen und ein Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Dabei profitieren die Großstädte zu rund 16 Prozent und der ländliche Raum zu 43 Prozent davon. Der Rest der Reisen geht in kleine und mittelgroße Städte. Allerdings liegen die Besucherzahlen einiger Freizeiteinrichtungen immer noch deutlich unter den Werten von 2019.
Die Gastronomie in Brandenburg fordert eine Verlängerung der Absenkung der Mehrwertsteuer für Speisen im Restaurant von 19 auf sieben Prozent. Die Landesregierung befürwortet diese Forderung und plädiert für eine Verlängerung um mindestens weitere drei Jahre.
Obwohl die Tourismusbranche in Brandenburg insgesamt robust ist, gibt es Verbesserungspotenzial. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird von den Gästen als zu hoch bewertet, insbesondere für die angebotenen Zimmer. Investitionen sind notwendig, um die Zufriedenheit der Gäste zu steigern.
FAQs
Was sind die aktuellen Übernachtungszahlen in Brandenburg?
Zwischen Januar und Juli 2022 stieg die Zahl der Übernachtungen in Brandenburg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 Prozent. Insgesamt wurden knapp 8,2 Millionen Übernachtungen gezählt.
Welche Städte haben von dem Anstieg der Übernachtungszahlen profitiert?
Besonders die Stadt Potsdam konnte von einem Anstieg der Übernachtungen um 15,2 Prozent gegenüber 2019 profitieren.
Wie steht es um die Gastronomie in Brandenburg?
Die Gastronomie in Brandenburg befindet sich in einer schwierigen Lage. Aufgrund der gesunkenen Kaufkraft und des Personalmangels gehen immer weniger Menschen essen und Gastronomen können den erforderlichen Service nicht mehr bieten. Es kommt zu verkürzten Öffnungszeiten und Umsatzrückgängen.
Wie viele Betriebe gibt es in Brandenburg?
Die Anzahl der Betriebe in Brandenburg hat sich gegenüber 2019 um 1,5 Prozent erhöht.
Welche Forderungen stellt die Gastronomie in Brandenburg?
Die Gastronomie in Brandenburg fordert eine Verlängerung der Absenkung der Mehrwertsteuer für Speisen im Restaurant von 19 auf sieben Prozent. Die Landesregierung unterstützt diese Forderung und plädiert für eine Verlängerung um mindestens weitere drei Jahre.
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Wichtigste Quelle für die Basisinformationen und Factcheck: www.tagesspiegel.de