
Umwelt- und Klimaschutz stehen im Fokus des aktuellen Umweltausschusses des Beirats in Oberneuland. Die Mitglieder beschäftigen sich mit alternativen Heizmöglichkeiten, um die Klimaziele Bremens bis 2038 zu erreichen. Experten haben über die kommunale Wärmeplanung informiert, während der Entwurf für die Bremer Wärmeplanung derzeit erstellt wird. Eine Vorstellung des Entwurfs ist voraussichtlich im April oder Mai geplant.
Während der Planungsphase sind Bürger sowie Gremien eingeladen, Einwände und Vorschläge zu äußern, die über einen Zeitraum von einem Monat gesammelt werden. Ein Beschluss zur Wärmeplanung wird bis Ende des Jahres erwartet. Im Stadtteil Oberneuland ist kein umfassendes Wärmenetz, wie beispielsweise eine Fernwärmeversorgung, geplant, außer in einem kleineren Bereich am südlichen Rand des Stadtteils. Für das Neubaugebiet am Mühlenfeld ist jedoch ein gemeinschaftliches Wärmenetz vorgesehen.
Dezentrale Heizsysteme im Fokus
Die Mehrheit der Haushalte in Oberneuland wird auf dezentrale Heizsysteme, insbesondere Wärmepumpen, angewiesen sein. Experten betonen, dass Wärmepumpen in etwa 95 % der Gebäude installiert werden können. Sie nutzen Umweltwärme aus Luft, Erde oder Grundwasser und bieten eine hohe Effizienz, indem sie 1 kWh Strom in 3-5 kWh Wärme umwandeln. Bei fachgerechter Planung stellt die Geräuschentwicklung von modernen Wärmepumpen in der Regel kein Problem dar.
Darüber hinaus wird empfohlen, den Wärmebedarf durch entsprechende Dämmmaßnahmen zu optimieren. Die Anlaufstelle für Bürger bezüglich alternativer Heizkonzepte in Bremen ist der Energiekonsens, der auch kostenlose „Wärmepumpen-Visiten“ anbietet, um vor Ort Beratung zu leisten. Das Klimabauzentrum an der Knochenhauerstraße offeriert kostenlose Beratungen zu Dämmmaßnahmen und eine kostenpflichtige „Dämm-Visite“ für 40 Euro, bei der ein Energieberater einen Bericht zu möglichen Maßnahmen erstellt.
Aktuelle Fördermöglichkeiten für klimafreundliche Heizungen bieten bis zu 70 % Unterstützung. Dazu gehören eine Grundförderung von 30 % für Wärmepumpen, ein Effizienzbonus von 5 % für den Einsatz klimafreundlicher Kältemittel und ein 20 % Klima-Geschwindigkeits-Bonus beim Austausch alter Heizungen. Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro können von zusätzlichen 30 % Förderung profitieren, um den Umstieg auf nachhaltige Heizmethoden zu erleichtern.
Parallel dazu hatte der Nürnberger Landkreis im Jahr 2022 einen digitalen Energienutzungsplan veröffentlicht, der auf eine nachhaltige Energieerzeugungs- und -versorgungsstruktur abzielt. Mit einem Fokus auf die Identifizierung konkreter Handlungsmöglichkeiten vor Ort soll die Entwicklung eines digitalen Energiemodells erfolgen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren und umfassende Analysen der bestehenden Energieinfrastruktur zu ermöglichen, wie auf kommunalewaermeplanungzusammen.de berichtet. Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit den Zielen des Bremer Umweltausschusses und unterstreichen die Notwendigkeit, sowohl private Haushalte als auch kommunale Einrichtungen in der Wärmeplanung und Energieeffizienz zu unterstützen.