
Ein 29-jähriger Unterstützer der AfD wurde am Waller Ring in Bremen Opfer eines Angriffs, während er beim Aufbau eines Infostands half. Der Vorfall ereignete sich nach dem Abbau des Standes. Nach Angaben der Polizei soll eine Gruppe von etwa 50 Menschen zu einer Gegendemonstration zusammengekommen sein, die insgesamt friedlich verlief. Dennoch wurde der AfD-Anhänger von zwei Unbekannten beschimpft und mit einer Glasflasche beworfen, was zu einer leichten Verletzung an seinem Arm führte. Die Täter konnten unerkannt flüchten.
Die Täter werden wie folgt beschrieben: Der Haupttäter ist etwa 25 Jahre alt, circa 1,90 Meter groß und war mit einer schwarzen Lederjacke, einem roten Schal, blauen Jeans und runden Sonnenbrillen gekleidet. Sein Komplize war kleiner und trug eine schwarze Jacke, schwarze Jogginghose sowie ein schwarzes Basecap. Die Bremer AfD verurteilte den Angriff scharf und widersprach der Polizei, indem sie den Gegenprotest nicht als friedlich einstufte. Ein Video, das den Vorfall dokumentiert, zeigt eine Demonstrantin, die den Bundestagsabgeordneten Sergej Minich mit einem Pappschild trifft, was von der AfD als Einschüchterungsversuch und Bedrohung für die Demokratie bezeichnet wird, wie buten un binnen berichtete.
Angriffe auf Andersdenkende
In einem weiteren Kontext warnte der Dachverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt (VBRG) vor einer Zunahme von Übergriffen durch AfD-Politiker:innen. Es wird auf Fälle verwiesen, in denen AfD-Mitglieder in gewalttätige Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden verwickelt waren. Ein Beispiel ist Sven Ebert, der Ende März in Sachsen-Anhalt wegen eines Angriffs mit Pfefferspray auf zwei Frauen verurteilt wurde, die ein AfD-Plakat besprüht hatten. Ebert trat einer der Frauen ins Gesicht und in den Bauch und erhielt eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten.
Weitere dokumentierte Vorfälle politisch motivierter Gewalt, die mit der AfD in Verbindung stehen, umfassen Angriffe von Kai Borrmann, Marcel Donsch und Robert H., deren Taten von Beleidigungen bis hin zu Körperverletzungen reichten. Robert Kusche von der sächsischen Opferberatung RAA wies darauf hin, dass die Gefahr durch AfD-Akteure oft unterschätzt werde, da sie häufig bürgerlich und älter seien. Opferverbände fordern eine klare Abgrenzung aller demokratischen Parteien von der AfD, um solch gewaltsame Taten zu verhindern, wie taz.de berichtete.