
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat am 7. Februar 2025 bekannt gegeben, dass in Deutschland knapp 70 Millionen elektronische Patientenakten (ePA) angelegt worden sind. Die Sprecherin des Ministeriums bezeichnete die Situation als gut, allerdings wurden keine Angaben darüber gemacht, wie viele Versicherte der Anlegung einer ePA widersprechen.
Die Testphase der ePA läuft seit Mitte Januar in drei Modellregionen: Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte den bundesweiten Einsatz der elektronischen Patientenakte für „März oder April“ an. Die AOK hat bereits 26,4 Millionen digitale Akten für ihre Versicherten angelegt und die Bereitstellung abgeschlossen. Rund 3,8 Prozent der AOK-Versicherten haben der Anlegung einer ePA widersprochen.
Inhalte der elektronischen Patientenakte
In der elektronischen Patientenakte werden Diagnosen, Arztbriefe, eingenommene Medikamente und Gesundheitsdaten zentral erfasst. Bislang war die Nutzung der ePA freiwillig. Seit Mitte Januar erhalten jedoch 73 Millionen gesetzlich Versicherte ihre elektronische Patientenakte automatisch (Opt-out), können jedoch nachträglich widersprechen, woraufhin die Akte mit allen Daten gelöscht wird.
Wie auf der Webseite des BMG erläutert wird, sind Krankenkassen verpflichtet, ihre Versicherten über die ePA zu informieren. Diese Informationen umfassen die Funktionsweise der ePA, die speicherbaren Informationen und die Rechte der Versicherten. Zudem sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, Patienten über die in der ePA gespeicherten Daten zu informieren. Patienten haben das Recht, der Übermittlung und Speicherung ihrer Daten zu widersprechen.
Besondere Hinweise müssen Patienten gemacht werden, wenn es um potenziell diskriminierende oder stigmatisierende Daten geht, wie zum Beispiel Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen oder psychischen Erkrankungen. Ärzte sind ebenfalls verpflichtet, Patienten über den Anspruch auf ergänzende Daten in der ePA zu informieren.
Weitere Details zu den Rechten der Versicherten und den Funktionen der elektronischen Patientenakte können auf der Webseite des BMG nachgelesen werden unter bundesgesundheitsministerium.de.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die elektronische Patientenakte in Deutschland an Bedeutung gewinnt und eine zentrale Rolle im modernen Gesundheitswesen spielt. Informationen über die Anlegung, den Inhalt und die Rechte der Versicherten sind essenziell für einen erfolgreichen und datenschutzkonformen Einsatz der ePA.