
Am 9. März 2025 wurde die Buber-Rosenzweig-Medaille im Hamburger Rathaus an den Historiker Meron Mendel und die Politologin Saba-Nur Cheema verliehen. Diese Auszeichnung, die jährlich für Verdienste um die Verständigung im interreligiösen Kontext gespeichert wird, ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig benannt und wird vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vergeben. Die Medaille ist undotiert.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Preisträger für die Überwindung von Polarisierung und die Förderung eines friedlichen Miteinanders hervor. Mendel und Cheema, ein jüdisch-muslimisches Ehepaar aus Frankfurt am Main, setzen sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte ein. Ihre Kolumne „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“, die sie gemeinsam für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ verfassen, wurde auch als Buch veröffentlicht.
Engagement und Reaktionen
Saba-Nur Cheema ist die erste muslimische Preisträgerin der Medaille. In der Laudatio würdigte Bischöfin Kirsten Fehrs das Ehepaar für ihre „große Liebe zum Unterschied“ und den Einsatz für die Würde jedes einzelnen Menschen. Cheema äußerte sich nach der Preisverleihung bewegt über ihre Auszeichnung. Mendel ergriff die Gelegenheit, um an die jüdischen und muslimischen Gesellschaften in Deutschland zu appellieren, Brücken für eine bessere Zukunft zu bauen.
Allerdings gab es auch kritische Stimmen zur Preisverleihung. Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, äußerte Bedenken zu Mendels Positionierung und die beiden hatten bereits im August ein als „gut und konstruktiv“ beschriebenes Gespräch.
Zuvor wurden bereits zahlreiche Persönlichkeiten mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet, darunter Angela Merkel und Navid Kermani. Für das nächste Jahr steht der Pianist Igor Levit als Preisträger fest.
Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird für ihre bedeutende Rolle im interreligiösen Dialog geschätzt und betont, dass humanitäre Werte und Verständigung über religiöse Zugehörigkeiten hinaus von großer Wichtigkeit sind, wie auch Kirsten Fehrs in ihrer Rede anmerkte.