
Im Landkreis Harz sind Ermittlungen gegen 16 Jugendliche und Heranwachsende eingeleitet worden. Den Beschuldigten wird gemeinschaftlicher Raub sowie gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Hauke Roggenbuck, der Leiter der Außenstelle der Staatsanwaltschaft Halberstadt, bestätigte die Erhebung dieser Vorwürfe.
Die Jugendlichen sollen mehrere Personen verprügelt haben. Bislang sind zwei Geschädigte bekannt. Staatsanwaltschaft und Polizei haben keine Hintergründe zu den Taten veröffentlicht. Berichten zufolge gab es zudem Hinweise auf mutmaßliche Pädophile, die mit einem durch Künstliche Intelligenz (KI) generierten Bild eines jungen Mädchens in die Region gelockt wurden. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen fanden Mitte Januar Durchsuchungen in 15 Objekten im Landkreis statt, um weitere Informationen zu sichern.
Fallbeispiel von Jugendgewalt
Die Problematik von Jugendkriminalität ist nicht neu. Ein weiteres Beispiel liefert ein Vorfall, der sich am 6. Dezember 2019 in Augsburg ereignete. Hier gerieten zwei Ehepaare und eine Gruppe Jugendlicher in einen Streit, der fatale Folgen hatte. Roland S., ein 49-jähriger Mann, wurde bei dieser Auseinandersetzung so schwer verletzt, dass er später an einer Hirnblutung starb. Der Streit begann, als ein Jugendlicher nach einer Zigarette fragte und eskalierte schnell.
Videokameras dokumentierten den Vorfall, einschließlich des tödlichen Schlags. Sechs Verdächtige, im Alter von 17 bis 20 Jahren, wurden festgenommen, darunter Halid S., der als Haupttäter gilt. Er hat deutsche, türkische und libanesische Staatsangehörigkeit und war bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Die Tatverdächtigen waren zur Tatzeit angetrunken. Halid S. drohen nun Anklagen wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung, während anderen Jugendlichen Beihilfe zum Totschlag vorgeworfen wird.
Diese beiden Fälle verdeutlichen die Herausforderungen im Umgang mit Jugendkriminalität. Experten wie der Leiter des Jugendgerichts München, Ludwig Kretzschmar, betonen, dass es keine Signale für eine steigende Jugendkriminalität gibt, im Gegenteil, die Zahlen deuten auf einen Rückgang hin, auch wenn es einen Anstieg im Bereich der Rauschgiftkriminalität gibt. Statistiken sind jedoch komplex und werden von verschiedenen sozialen Faktoren beeinflusst.