
Am 27. Februar 2025 fand im NDR Fernsehen ein Triell zwischen den Spitzenkandidaten zur Bürgerschaftswahl in Hamburg statt. Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) und Dennis Thering (CDU) traten gegeneinander an, um ihre Konzepte für die Hansestadt zu präsentieren. Zentrale Themen der Diskussion waren der Wohnungsbau, Verkehr und die Sicherheit in der Stadt.
Während des Triells äußerte Dennis Thering, er sehe in den letzten zwei Jahren „faktisch keinen Wohnungsneubau“. Diese Behauptung wurde jedoch durch Zahlen des Statistischen Landesamtes Nord, die für 2023 knapp 6.000 fertiggestellte Wohnungen melden, sowie einem Bericht von BFW Nord, der von 1.927 Wohnungen im Jahr 2024 spricht, widerlegt. Dies entspricht einem Rückgang um fast 40% im Vergleich zum Vorjahr. Tschentscher betonte, dass das Ziel der Stadt jährlich 10.000 Wohnungen sind und dass im Jahr 2023 bereits 1.400 Sozialwohnungen sowie bis Ende September 2024 insgesamt 1.654 weitere fertigestellt wurden.
Problematik der Parkplätze und Verkehrschaos
Thuring kritisierte zudem den Verlust von 5.000 öffentlichen Parkplätzen, die durch Umbaumaßnahmen verloren gingen. Tschentscher entgegnete, dass Parkplätze manchmal für breitere Fuß- und Radwege entfallen, jedoch neue Parkplätze durch städtische Bauprojekte geschaffen wurden. Es wurde angemerkt, dass die Stadt keine Statistik über reduzierte oder neu geschaffene Parkplätze führt. Im Jahr 2023 gab es 215.000 Parkplätze im öffentlichen Raum, wobei zwischen 2023 und Mitte 2024 rund 1.500 Parkplätze abgebaut wurden, hauptsächlich wegen neuer Radwege. Thering plädiert für eine bessere Baustellenkoordination und ein „Bonus-Malus“-System für Bauarbeiten.
Ein weiteres bedeutendes Thema war die internationale Relevanz des Hamburger Hafens. Thering beklagte einen Rückgang im Marktanteil des Hafens, während Tschentscher erklärte, dass Hamburg innerhalb Europas nach Rotterdam und Antwerpen auf Platz 3 steht. Diese Diskussion wurde ergänzt durch Fragen zur Sicherheit und Videoüberwachung, die Tschentscher forderte, jedoch von der CDU blockiert würden.
Die Bürgerschaftswahl in Hamburg findet am 2. März 2025 statt. Vor diesem Hintergrund berichtete die tagesschau.de über die anhaltenden Sorgen der Wähler zu den Themen Verkehrsprobleme, Wohnen, Zuwanderung und Wirtschaft. Laut Meinungsumfragen stehen Verkehrsprobleme an erster Stelle, was Thering als Wettbewerbsnachteil für die Wirtschaft ansieht. Auch die Sanierung der Köhlbrandbrücke wird als vernachlässigt kritisiert.
Katharina Fegebank konterte Thering, indem sie den Bedarf an Investitionen für eine zukunftssichere Stadt unterstrich. Die drei großen Parteien, CDU, SPD und Grüne, sind sich weitgehend einig über die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen, um die Wirtschaft zu entlasten. All diese Diskurse prägen die politische Landschaft vor der nahenden Wahl, während 59% der Hamburger laut einer ARD-Vorwahlumfrage mit der Arbeit des Senats zufrieden sind.