
Taleb A., ein 50-jähriger Psychiater aus Saudi-Arabien, hat kurz vor Weihnachten in Magdeburg einen verheerenden Terroranschlag verübt. Bei seinem Übergriff auf den Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 starben sechs Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, und fast 300 weitere wurden verletzt. sueddeutsche.de berichtete, dass die Sicherheitsbehörden vor diesem Anschlag bereits 110 Kontakte zu Taleb A. hatten, was darauf hindeutet, dass ernsthafte Bedenken bezüglich seiner Person bestanden.
Taleb A. war seit seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2006 in Hamburg gemeldet. Seine erste Aufenthaltserlaubnis erhielt er zum Studium, die später durch zwei weitere Genehmigungen zur Suche nach einem Ausbildungsplatz ergänzt wurde. Während seiner Zeit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gab es bereits gravierende Bedenken unter den Mitarbeitern, ihm Patienten anzuvertrauen. Kritische Anmerkungen von Seiten der leitenden Ärzte führten schließlich dazu, dass das Ausbildungsverhältnis nicht fortgeführt werden konnte, und seine Personalakte wurde nach zehn Jahren gelöscht.
Behörden hatten mehrfach mit Taleb A. zu tun
Die Behörden in mindestens sechs Bundesländern, darunter Sachsen-Anhalt, Hamburg, und Nordrhein-Westfalen, haben wiederholt mit Taleb A. zu tun gehabt. Es wurden über ein Dutzend Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet, wobei die meisten eingestellt wurden. Informationen über ihn wurden jedoch aus technischen und datenschutzrechtlichen Gründen nicht zusammengeführt, was zu einem Mangel an ernsthafter Beachtung durch die Sicherheitsbehörden führte, wie rnd.de berichtete.
Aktuelle Stimmen fordern eine Überarbeitung der Datenschutzbestimmungen, um in ähnlichen Fällen einen effizienteren Datenaustausch zwischen den Behörden zu ermöglichen. Astrid Passin, Sprecherin der Hinterbliebenen des Breitscheidplatz-Attentats, plädiert dafür, den Anschlag von Magdeburg als Terroranschlag einzustufen und die Ermittlungen dem Generalbundesanwalt zu übergeben. Bundesjustizminister Volker Wissing hat angekündigt, die Opfer von Magdeburg wie Terroropfer zu behandeln.
Die wiederholte Interaktion der Sicherheitsbehörden mit Taleb A. wirft grundlegende Fragen zur Effizienz der Sicherheitsmaßnahmen auf und erinnert an frühere Vorfälle, bei denen zahlreiche Hinweise nicht ausreichten, um potenzielle Täter zu stoppen.