Hamburg-Mitte

Wilde Jahre in Hamburg: Fotograf zeigt Kämpfe gegen Gentrifizierung!

Am 22. Februar 2025 eröffnet im Hamburger Karoviertel eine Ausstellung des Fotografen Hinrich Schultze, die das Leben in der Stadt seit den 1980er-Jahren dokumentiert. Die Ausstellung zeigt eindringliche Bilder von Protesten, Abrissen und Polizeieinsätzen, die die Auswirkungen der Gentrifizierung thematisieren. Schultze, 71 Jahre alt und seit 1983 hauptberuflich Fotograf, lebt selbst in St. Pauli und beschreibt die Gegend als bunt und vielfältig. Die Ausstellung in der Farbwerke M6 Konterkaro Galerie ist täglich von 16 bis 19 Uhr vom 17. bis 25. Februar geöffnet.

Schultze entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie bereits im Jahr 1963 im Alter von 10 Jahren. Aufgewachsen in Bremen-Nord, zog er in den frühen 1980er-Jahren nach Hamburg, wo er nach seinem Studium in Kassel für das Projekt „Ganz unten“ von Günter Wallraff arbeitete. Dabei liegt sein Fokus auf dem Festhalten vergänglicher Motive, die das Gefühl der Solidarität und des nachbarschaftlichen Zusammenhalts in den 80er-Jahren widerspiegeln.

Gentrifizierung in Hamburgs Schanzenviertel

Parallel zur Ausstellung berichten aktuelle Entwicklungen im Schanzenviertel von den Herausforderungen der Gentrifizierung. Die Drogenberatungsstelle „Palette“, die seit 1991 in einem Gebäude Räumlichkeiten gemietet hat, sieht sich mit einer Kündigung des Mietvertrags konfrontiert, die am 31. März kommendes Jahr wirksam wird. Fünf Mietern, darunter das alternative Hotel Schanzenstern und mehrere Künstler, wurde ebenfalls gekündigt, da der Vermieter plant, die Räume in ein Hostel umzubauen.

Die Mieten in dem Gebäude sind in den letzten Jahren stark angestiegen, von 8,50 Euro pro Quadratmeter auf 14 Euro, was für viele der aktuellen Mieter, die oft auf Hartz-IV angewiesen sind oder lediglich Minijobs haben, eine untragbare Belastung darstellt. Ulrike Winkelmann, eine Sozialarbeiterin der Drogenberatungsstelle, betont, dass ihre Einrichtung nicht in der Lage ist, die höheren Mieten zu zahlen. Historisch gesehen sollte der Schanzenhof als Unterstützungszentrum für Initiativen mit geringem Budget dienen. Die Mieter befürchten, dass der Verlust der Drogenberatungsstelle ihr soziales Umfeld und die bereits bestehenden Integrationsstrukturen gefährdet.

Die Mieter der Einrichtungen haben auf die Kündigungen reagiert, indem sie darauf hinweisen, dass die HWS Immobilien- und Vermögensverwaltung die Verantwortung für die gestiegenen Mietpreise abwälzt. Ein neuer Mietvertrag für das 3001 Kino wurde hingegen für fünf Jahre unterzeichnet, während die nahegelegene Volkshochschule von der Kündigung nicht betroffen ist.

Ort des Geschehens

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