
Am Hamburger Elbstrand sind zwei Schiffswracks, die „Uwe“ und die „Polstjernan“, unübersehbare Zeitzeugen maritimer Geschichte. Besonders das Heck der „Uwe“, das aus dem Wasser ragt, zieht die Blicke der Besucher auf sich. Das Binnenschiff sank am 19. Dezember 1975 nach einer Kollision mit dem polnischen Frachtschiff „Mieczyslaw Kalinowski“ während dichtem Nebel. In dieser schweren Situation transportierte die „Uwe“ 600 Tonnen Kupferschlacke von der Norddeutschen Affinerie.
Die Kollision ereignete sich, als die „Wiedau“ überholt wurde. Dabei rammte das polnische Schiff die „Wiedau“, welche sich drehte und in den Kurs der „Uwe“ geriet. Während die „Wiedau“ nur leicht beschädigt wurde, sank die „Uwe“ zusammen mit dem Frachter. Die Bergung der Schiffe sei schwierig und kostspielig gewesen. Laut Harald Harmstorf, der sich 2022 an die Bergung erinnerte, zerbrach das Schiff während der Aktion, wodurch es in drei Teile zerrissen wurde. Der Bug und das Mittelschiff wurden an Land gezogen, während das Heck liegen blieb. Heute stecken noch 10 bis 15 Meter des Schiffs im Sand des Elbstroms. Die Entscheidung der Blankeneser, das Wrack als Andenken zu behalten, kam, da sowohl die Stadt Hamburg als auch die Versicherungen keine Gelder bereitstellten.
Die Geschichte der „Polstjernan“
Ein weiteres Wrack, die „Polstjernan“, liegt seit 1926 in der Nähe und ist bei Ebbe sichtbar. Dieses finnische Viermaster-Schiff erlebte am 20. Oktober 1926 eine Tragödie, als der Motor während einer Fahrt auf dem Kiel-Kanal explodierte und das Feuer nicht gelöscht werden konnte. Die brennende „Polstjernan“ wurde schließlich an den Strand von Blankenese geschleppt und mit Steinen beschwert, um als Wellenbrecher zu dienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zusätzlich U-Boot-Schrott deponiert, wodurch sie heute als stabile Struktur fungiert.
Die Wracks sind geschichtsträchtig und ziehen Hobbyfotografen an, insbesondere bei Ebbe, wenn sie gut sichtbar sind. Baden in der Elbe sollte jedoch vermieden werden, da die Strömung stark und gefährlich ist. Bereits in der Vergangenheit gab es mehrere tödliche Badeunfälle an dieser Stelle, weshalb Forderungen laut werden, sowohl die „Uwe“ als auch die „Polstjernan“ zu bergen, um zukünftige Unfälle zu vermeiden.
Zur Lage der Wracks führen Informationen dazu, dass die „Polstjernan“ ursprünglich 1919 in Finnland gebaut wurde und bei ihrem Stapellauf als das größte Holzschiff des Landes galt. Die „Uwe“ wurde hingegen 1914 auf Kiel gelegt und erlebte zahlreiche Eignerwechsel, bevor sie 1973 ihren Namen erhielt. Beide Wracks sind für die Region von Bedeutung und zeugen von der maritimen Geschichte Hamburgs, während sie gleichzeitig eine gefährliche Attraktion für Schwimmer darstellen.
Für weitere Informationen über die Schiffswracks können Sie die Artikel von NDR.de und Atlas Obscura lesen.