
Am 27. Januar 2025 gedenken zahlreiche Menschen der Opfer des Holocaust. Der Tag erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Soldaten im Jahr 1945. Proklamiert als nationaler Gedenktag von Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996, symbolisiert dieser Tag die schrecklichen Verbrechen des nationalsozialistischen Rassenwahns.
In Hamburg finden vom 27. Januar zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, unter anderem die Vergabe des renommierten Bertini-Preises, der am selben Tag um 14 Uhr im Ernst Deutsch Theater verliehen wird. Mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, würdigt der Preis Einzelpersonen, Gruppen oder Schulklassen, die sich couragiert gegen Unrecht einsetzen. In diesem Jahr werden 66 junge Menschen aus sechs Projekten ausgezeichnet.
Bertini-Preis und ausgezeichnete Projekte
- „5. Stolperstein in Eidelstedt“: Schülerinnen und Schüler erforschten das Schicksal von Leni Timm, Patin für einen Stolperstein.
- „Romplay – ein Platz für die Roma unter der Sonne“: Theaterperformance der Stadtteilschule am Hafen, thematisiert Erfahrungen der Roma-Community und Diskriminierung.
- „Building Bridges Tournament“: U18-Basketballmannschaft „Wildcats“ setzt ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung.
- Mahnmal „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“: Erinnerungsort für 20 Kinder, die während der Shoah ermordet wurden, entwickelt von der Vielfalt-AG der Brecht-Schule.
- „Stolpersteine in Blankenese“: Bewegung von Geschwistern Pippa und Willy, die den 9. November als Gedenktag etablierten und Stolpersteine pflegen.
- „Zusammenhalt zählt: Gemeinsam Obdachlosigkeit sichtbar machen“: Projekt von Schülerinnen und Schülern der Julius-Leber-Schule, Spendenaktion für Thermosocken, über 3000 Euro gesammelt.
Parallel finden in Berlin Gedenkgottesdienste und Veranstaltungen statt, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Wie Welt.de berichtete, wird der Tag von Andachten in der Sankt Hedwigs-Kathedrale und einem Gedenkgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche begleitet, bei dem der evangelische Bischof Christian Stäblein vor der Gefährdung durch Antisemitismus und Rechtsextremismus warnt. Schauspieler wie Jürgen Prochnow beteiligen sich an einem Kinotag zur Erinnerung.
Die Veranstaltungen am 27. Januar sind wichtiger denn je, da die Zahl der Zeitzeugen sinkt. Der Bertini-Preis und ähnliche Gedenkinitiativen unterstreichen die Notwendigkeit, die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen wachzuhalten. Ein Zitat von Esther Bejarano erinnert eindringlich daran: „Ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt.“