Hamburg-Nord

Hafen in Not: Proteste und geheime Deals erschüttern Hamburgs Zukunft!

Der Hamburger Hafen, oft als „Tor zur Welt“ bezeichnet, spielt eine zentrale Rolle im Warenumschlag und ist identitätsstiftend für die Stadt. Im Jahr 2022 wurden lediglich 7,8 Millionen Container umgeschlagen, was im Vergleich zu Spitzenwerten von fast 10 Millionen einen merklichen Rückgang darstellt. Um die Umschlagzahlen zu steigern, plant die Stadt eine Erhöhung auf 12,5 Millionen Container.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) unterstrich die Bedeutung des Hafens für den Wohlstand Hamburgs und sprach sich gegen Vorschläge zur Reduzierung der maritimen Wirtschaft aus. Der MSC-Deal, der eine Teilprivatisierung des Hafenbetreibers HHLA an die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) vorsieht, ist umstritten. So gab es massive Proteste von Hafenarbeitern, die demonstrierten und zu Streiks aufriefen.

Politische und wirtschaftliche Hintergründe

Wie Investment Week berichtete, hat die Hamburgische Bürgerschaft den Weg für MSC geebnet, einen bedeutenden Anteil an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zu erwerben. Der Deal wurde trotz Widerständen von der rot-grünen Koalition in einer namentlichen Abstimmung durchgesetzt, wobei 72 der 105 anwesenden Abgeordneten für den Deal stimmten. In dem neuen Anteilskonzept wird die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten.

Die Stadt hielt zuvor etwa 70 Prozent der Anteile, während der Rest im Streubesitz lag. Bereits ab dem kommenden Jahr verpflichtet sich MSC, ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals erheblich zu steigern und bis zum Jahr 2031 nahezu zu verdoppeln. Zudem plant MSC, eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg zu errichten und gemeinsam mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufzustocken.

Die Gewerkschaft Verdi und Hafenarbeiter kritisieren den Deal, da sie befürchten, Arbeitsplätze bei der HHLA sowie bei weiteren Hafenunternehmen seien gefährdet. Zudem äußerten Experten Bedenken und bezeichneten den Deal als „historischen Fehler“, da MSC umfassende Vetorechte erhalten könnte. Die Entscheidung sollte ursprünglich vor der Sommerpause getroffen werden, verzögerte sich jedoch durch die Opposition.

Der Hamburger Hafen muss um Containerreedereien buhlen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Daher war die neunte Elbvertiefung unter Tschentscher notwendig, um große Containerschiffe erreichen zu können. Das betriebliche Umfeld erfordert jährliche dreistellige Millionenbeträge für den Infrastrukturunterhalt und -ausbau. Unterdessen hatte die Stadt im Jahr 2023 der chinesischen Staatsreederei Cosco den Einstieg bei einem Containerterminal ermöglicht.

Der MSC-Deal, der im Geheimen ausgehandelt wurde, könnte frisches Geld für Investitionen bringen, hat jedoch weitreichende Implikationen für die Hafenwirtschaft und die zukünftige Ausrichtung des Hamburger Hafens.

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Beste Referenz
taz.de
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investmentweek.com