Hamburg-Nord

Smartphones in Hamburgs Schulen: Freiheit oder Teufelswerk?

Hamburgs Senat hat die Einführung des Prinzips „Bring your own device“ (BYOD) für Schulen beschlossen, um die Nutzung von Smartphones im Unterricht zu fördern. Es wird empfohlen, dass Schüler ihre eigenen Geräte nutzen, während die Schulen mit WLAN, Whiteboards und zusätzlichen Geräten für bedürftige Schüler ausgestattet wurden. Dies soll eine flexible Lernumgebung schaffen.

Im Gegensatz zu dieser Strategie gibt es jedoch zunehmenden Widerstand von Eltern. Eine Gruppe hat die Initiative „Smarter Start ab 14“ ins Leben gerufen, die darauf abzielt, den Smartphone-Einsatz vor dem Alter von 14 Jahren zu vermeiden. Diese Initiative zielt darauf ab, den Gruppendruck zu reduzieren, falls 20 bis 30 Prozent der Klasse kein Smartphone verwenden. In Hamburg beteiligen sich Eltern von 150 Schulen an der Initiative, während bundesweit über 500 Schulen darauf aufmerksam gemacht haben.

Kritik an der Smartphone-Nutzung

Ältere Studien, wie die Pisa-Studie 2022, zeigen die negativen Auswirkungen der Handynutzung in Schulen auf. Zu den Ergebnissen zählen Ablenkung und ein Anstieg von Mobbing. Windbrake, ein Vater und Wirtschaftsinformatiker, kritisiert die laxen Handy-Regeln und Verbote an Schulen. Er argumentiert, dass Kinder Smartphones oft heimlich im Unterricht nutzen, was er als „digitalen Zucker“ bezeichnet. Dies hat besonders mit der Unreife des präfrontalen Kortex zu tun, der für Selbstkontrolle verantwortlich ist und bei Kindern weniger ausgeprägt ist.

Nach einem Handyverbot am Gymnasium Christianeum, das positive Ergebnisse hervorbrachte, gibt es in Hamburg eine Debatte zu Handyverboten. Die CDU fordert eine einheitliche Richtlinie vom rot-grünen Senat, während SPD, Grüne und Linke auf selbstverantwortliche Lösungen setzen. Aktuell gibt es in Hamburger Schulen rechnerisch ein Gerät auf drei Schüler. Die Schulbehörde gibt an, dass auch Tablets und Laptops von den Schülern mitgebracht werden dürfen.

Windbrake äußert sich kritisch zu BYOD und bezeichnet es als „Irrweg“. Er bemängelt den fehlenden technischen Schutz für Schüler und fordert zentral gemanagte Schulgeräte mit Mobile-Device-Management. In Ländern wie Frankreich, Schweden und England sind bereits Handyverbote an Schulen etabliert. Der Elternverein hat über eine Onlinepetition „smartphonefreie Schulen“ gefordert, während Windbrake betont, dass das Prinzip der selbstverantworteten Schule für Handyverbote nicht geeignet ist.

Für weiterführende Informationen zu den Hintergründen und Entwicklungen im Bildungsbereich bezüglich der Smartphone-Nutzung in Schulen können Sie den Bericht auf bundestag.de einsehen.

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Sonstiges
In welcher Region?
Hamburg
Genauer Ort bekannt?
Hamburg-Nord, Deutschland
Beste Referenz
taz.de
Weitere Infos
bundestag.de