
Im Dorf Trent, das zur Gemeinde Lehmkuhlen gehört und am Trenter See liegt, plant die Tennet ein bedeutendes Umspannwerk. Dieses soll für eine 380kV-Höchstspannungsleitung genutzt werden, die von Kiel nach Göhl verläuft. Der geplante Bau sieht Masten mit einer Höhe von 75 Metern vor, was Bürgermeister Günter Frehse Anlass zur Sorge gibt. Er befürchtet, dass das Dorf durch die neuen Stromtrassen umzingelt werden könnte.
Aktuell verläuft hinter dem örtlichen Kindergarten eine 110kV-Leitung, die in ein altes Umspannwerk mündet, das jedoch zurückgebaut werden soll. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass die denkmalgeschützte Grundschule in Trent um eine Mensa erweitert werden soll. Dort lernen zurzeit 70 Kinder, während 50 Kinder im angrenzenden Kindergarten betreut werden. Auch ein neues Baugebiet für junge Familien ist in Planung, das einen direkten Zugang zur Schule und zum Kindergarten gewährleisten wird.
Geplante Entwicklungen und Standortoptionen
Der genaue Verlauf der neuen 380kV-Stromtrasse ist bislang nicht bekannt, und die Tennet hat derzeit keine konkreten Pläne für den Kreis Plön. Der Fokus liegt gegenwärtig auf dem Abschnitt von Audorf nach Kiel. Bürgermeister Frehse hegt die Befürchtung, dass die neue Leitung an der südöstlichen Seite von Trent verlaufen könnte. Tennet hat zwei potenzielle Standorte für das Umspannwerk identifiziert, einen in der Nähe des Dorfes und einen gegenüber dem bestehenden Umspannwerk am Trenter Berg. Bei Realisierung des Umspannwerks wären Technik und Transformatoren auf einem etwa 25 Hektar großen Areal sichtbar.
Im Rahmen von Gesprächen mit Eigentümern im Suchraum Trent wird ein Standort in der Nähe des bestehenden Umspannwerks positiv bewertet. Laut Tennet ist ein Umspannwerk notwendig, um Grünstrom in das Netz einzuleiten. Es liegen Anfragen zur Einspeisung von etwa zwei Gigawatt erneuerbarer Energie aus Wind- und Photovoltaikanlagen vor. Die gesamte Leitung von Audorf über Kiel bis nach Trent und Göhl ist für eine Inbetriebnahme im Jahr 2037 vorgesehen. Bürgermeister Frehse schlägt vor, die bestehende 110kV-Leitung an die geplante 380kV-Leitung anzuhängen und hinter Trent abzukoppeln, um die Umzingelung des Dorfes durch Stromtrassen zu vermeiden.
Wie auf der Webseite von netzausbau.de hervorgehoben wird, sind solche Projekte Teil des Bundesbedarfsplangesetzes, das den Ausbau der Energieinfrastruktur in Deutschland fördert und zahlreiche Vorhaben zur Stärkung des Stromnetzes umfasst.