Thüringer Hofläden kämpfen ums Überleben
Frisches Gemüse, Obst und Fleisch direkt beim Bauern kaufen: Nach florierenden Geschäften in der Corona-Zeit haben die Hofläden nun mit gravierenden Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Auf ihrem Branchentag suchen sie nach Auswegen aus der Misere.
Jena (dpa/th) – Nach einem Boom während der Corona-Pandemie stecken die Direktvermarkter in Thüringen in der Krise. Viele Landwirte überlegten derzeit, ihre Hofläden aufzugeben, da sie sich nicht mehr rentierten, sagte Pamela Brix vom Kompetenzzentrum Direktvermarktung des Vereins Landvolkbildung Thüringen der Deutschen Presse-Agentur. Die Betreiber hätten mit Kostensteigerungen, Personalmangel und der anhaltenden Kaufzurückhaltung von Kunden zu kämpfen. So habe im Sommer bereits der Direktvermarkter TZG seinen Bauernmarkt Ernstroda (Kreis Gotha) aufgegeben.
Die Umsätze der Hofläden seien im Vergleich zu 2021 um bis zu 25 Prozent eingebrochen, sagte Brix. Viele landwirtschaftliche Betriebe bezuschussten ihre Direktvermarktung mit Erträgen aus anderen Bereichen. “Die Verbraucher schauen derzeit nicht mehr so sehr auf Qualität und Regionalität, sondern auf den Preis.” Die Inhaber der Hofläden seien mit ihren Preisen zu den großen Handelsketten nicht konkurrenzfähig. Zudem kauften die Kunden in Zeiten hoher Inflation sehr gezielt nur das, was sie wirklich benötigten.
Während der Corona-Krise hatten die Hofläden einen großen Zulauf. Sie galten damals als beliebte Ausflugs- und Erlebnisziele. “Nach der Pandemie sind die Direktvermarkter in ein tiefes Loch gefallen”, sagte Brix. Auf ihrem Branchentag am Montag in Jena wollen die Direktvermarkter nach Auswegen aus der schwierigen Lage suchen. Dabei stünden neben Marketing und Vertrieb auch die Digitalisierung im Fokus. So sollen ab kommenden Frühjahr die Thüringer Hofläden über eine App auffindbar sein, kündigte Brix an.
Zum Tag der Thüringer Direktvermarkter werden rund 90 Produzenten aus dem Freistaat erwartet. In Thüringen gibt es den Angaben nach rund 300 Direktvermarkter – dazu zählen neben Hofläden auch Milchtankstellen und Verkaufsautomaten.
FAQs:
1. Wie haben sich die Hofläden in Thüringen nach dem Boom während der Corona-Pandemie entwickelt?
Die Hofläden in Thüringen stecken derzeit in einer Krise. Viele Landwirte überlegen, ihre Hofläden aufzugeben, da sie nicht mehr profitabel sind. Die Umsätze sind im Vergleich zu 2021 um bis zu 25 Prozent gesunken.
2. Welche Probleme haben die Hofläden derzeit?
Die Betreiber der Hofläden haben mit Kostensteigerungen, Personalmangel und der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Kunden zu kämpfen. Zudem sind die Preise der Hofläden nicht konkurrenzfähig im Vergleich zu den großen Handelsketten.
3. Wann hatten die Hofläden einen großen Zulauf?
Während der Corona-Krise hatten die Hofläden einen großen Zulauf. Sie waren damals beliebte Ausflugs- und Erlebnisziele.
4. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Situation der Hofläden zu verbessern?
Die Direktvermarkter in Thüringen suchen auf ihrem Branchentag nach Auswegen aus der schwierigen Lage. Dabei stehen Marketing, Vertrieb und Digitalisierung im Fokus. Ab kommendem Frühjahr sollen die Thüringer Hofläden über eine App auffindbar sein.
5. Wie viele Direktvermarkter gibt es in Thüringen?
Laut Angaben gibt es in Thüringen rund 300 Direktvermarkter, darunter Hofläden, Milchtankstellen und Verkaufsautomaten. Beim Tag der Thüringer Direktvermarkter werden rund 90 Produzenten erwartet.
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Wichtigste Quelle für die Basisinformationen und Factcheck: www.n-tv.de