
Am Patriot-Luftwaffenstützpunkt in Schwesing bei Husum, Kreis Nordfriesland, steht die Bundeswehr wegen mutmaßlicher Spionageversuche unter Druck. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wurden zwischen dem 9. und 29. Januar 2025 insgesamt sechs professionelle Drohnen unbekannter Herkunft gesichtet. Diese Vorfälle werfen Fragen über die Sicherheitslage an einem der bedeutendsten Ausbildungszentren für Flugabwehrraketen auf, wo auch ukrainische Soldaten im Umgang mit Patriot-Systemen geschult werden.
Die Drohnen, die mit eingeschalteten Positionslichtern minutenlang in der Luft schwebten, konnten nicht identifiziert werden, und die bisherigen Abwehrmaßnahmen, wie beispielsweise der Einsatz von Störsendern, blieben erfolglos. Die Ermittlungen, an denen Feldjäger, Polizei und der Militärische Abschirmdienst (MAD) beteiligt sind, konnten bislang keine Hinweise auf die Betreiber der Drohnen liefern. Es besteht der Verdacht, dass diese von Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet worden sein könnten.
Erhöhte Sicherheitslage
Zusätzlich zu diesen Vorfällen wird die Bundeswehr mit einer steigenden Anzahl unerlaubter Drohnenüberflüge über Truppenübungsplätze konfrontiert, wie RND berichtet. Alarmierende Zahlen zeigen, dass die Spionageaktivitäten im Kontext der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands zugenommen haben. Es wird vermutet, dass einerseits ausländische Geheimdienste, möglicherweise auch russische, hinter den Drohnensichtungen stecken, während andererseits auch unverantwortliche Bürger hier für die Überflüge verantwortlich sein könnten.
Die Ausbildung ukrainischer Soldaten ist derzeit besonders im Fokus, was die Sicherheitschecks an militärischen Objekten zusätzlich verstärkt. Es gibt Forderungen nach einer besseren Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr, der Polizei und den Nachrichtendiensten, um die Sicherheitslage zu verbessern und darauf zu reagieren, dass die Bundeswehr auf ihrem Gelände für die Sicherheit verantwortlich ist, während die Landespolizei außerhalb tätig wird.