
Im November 2024 meldete Northvolt AB, der schwedische Mutterkonzern der geplanten Batteriefabrik in Heide, Schleswig-Holstein, Insolvenz an. Diese Entscheidung betrifft alle schwedischen Einheiten, jedoch nicht die deutschen und amerikanischen Tochtergesellschaften. Die Zukunft des geplanten Werks in Deutschland bleibt ungewiss, auch wenn der Betrieb dort vorerst fortgeführt werden soll, wie bnn.de berichtete.
Die Bauarbeiten an der Gigafactory in Heide verlaufen langsamer als erhofft. Ursprünglich sollte die Fabrik 3.000 Arbeitsplätze schaffen und wurde mit einem symbolischen Boßelwurf eröffnet, an dem unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Ministerpräsident Daniel Günther teilnahmen. Doch die Euphorie ist verflogen, und viele der umgebenden Projekte sind gestoppt worden. Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat äußerte, dass es aktuell keinen Druck für den Bau einer temporären Wohnanlage für Bauarbeiter gibt. Pläne für Container-Dörfer ruhen, und Verhandlungen zwischen Northvolt und der Stadt Heide sind eingestellt. Der Amtsleiter Björn Jörgensen beschrieb die Situation als „Achterbahnfahrt“ und wartet auf Entscheidungen des Insolvenzverwalters.
Ungewisse Zukunft für die Batteriefabrik
Die Unsicherheit um die Entwicklung des Werks wird durch die Schwierigkeiten verstärkt, mit denen Northvolt in den letzten Monaten konfrontiert war, darunter steigende Kapitalkosten, geopolitische Instabilität und Probleme in den Lieferketten. Im September 2024 kündigte Northvolt an, etwa 1.600 Mitarbeiter in Schweden zu entlassen und mehrere Expansionspläne auf Eis zu legen. In einem Bericht von ndr.de wird weiterhin erwähnt, dass die bestehenden Bauarbeiten in Norderwöhrden und Lohe-Rickelshof zwar fortgesetzt werden, allerdings langsamer als geplant. Der Fortschritt wird durch das Fehlen der Bodenplatten für die geplanten Hallen eingeschränkt, was die Nutzung des Geländes behindert.
Ob die Batteriefabrik letztlich wie geplant gebaut wird oder ob alternative Nutzungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen, ist zurzeit unklar. Die Entwicklung selbst wird durch einen gerichtlich bestellten Insolvenzverwalter geleitet, wobei Mikael Kubu als Treuhänder vorgeschlagen wurde. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister äußerte die Notwendigkeit, Geduld zu haben und auf die Entscheidungen im Insolvenzverfahren zu warten.
Die EU-Kommission hatte früher Fördermittel und Garantien in Höhe von 902 Millionen Euro für das Werk genehmigt, während Bund und Land Schleswig-Holstein rund 700 Millionen Euro Unterstützung planten. Northvolt hat bereits etwa 600 Millionen Euro von der KfW erhalten, mit Bürgschaften von Bund und Land.