
Am 1. Januar 2025 haben einige hundert Menschen an den Küsten von Nord- und Ostsee am traditionellen Neujahrsbaden teilgenommen. Trotz orkanartiger Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h konnten nicht alle geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden. Ausfälle gab es zum Beispiel in Büsum, Heiligenhafen, Wenningstedt-Braderup (Sylt) und Wanderup. In Wanderup fand das Anbaden nach einer Verschiebung nun am 5. Januar statt, während die Veranstaltung in Heiligenhafen auf den 4. Januar gelegt wurde.
Die Orte Grömitz, Kellenhusen, Großenbrode sowie Kiel-Holtenau konnten hingegen das Anbaden durchführen. In Kiel-Holtenau beispielsweise nahmen etwa 200 Teilnehmer teil, wobei die Wassertemperatur bei 7 Grad Celsius lag und die Wetterbedingungen durch Nieselregen und kräftige Böen geprägt waren.
Gesundheitliche Aspekte des Eisbades
Eisbaden, auch als Winterbaden bekannt, wird in der Regel für Zeitspannen von wenigen Sekunden bis einigen Minuten durchgeführt. Die gesundheitlichen Effekte des Eisbades sind wissenschaftlich noch nicht abschließend bewiesen, jedoch wird angenommen, dass der Wechsel von Kälte und Wärme positive Auswirkungen auf die Gefäße und das Immunsystem haben kann. Zudem kann der Kälteschock eine stimulierende Wirkung auf die Psyche haben, indem Adrenalin und Endorphine ausgeschüttet werden.
Es wird empfohlen, dass Eisbaden nur von gesunden Personen durchgeführt wird, während Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen davon absehen sollten. Vorbereitende Maßnahmen, wie das Gewöhnen an Kälte durch Duschen, werden angeraten. Ebenfalls ist es ratsam, in Gruppen zu baden, um im Notfall Unterstützung zu haben. Einsteiger sollten darauf achten, langsam ins Wasser zu gehen und den Kopf nicht unter Wasser zu tauchen sowie eine Mütze zu tragen. Nach dem Baden sollte man sich schnell in warme Kleidung umziehen und heiße Getränke wie Suppe oder Tee zu sich nehmen.
Die Neujahrsbäder sind ein Höhepunkt der Eisbadesaison, wobei immer mehr Menschen Möglichkeiten zum Eisbaden suchen. In Deutschland erfreut sich das Eisbaden, das in natürlichen Gewässern mit Temperaturen unter 5°C stattfindet, zunehmender Beliebtheit, insbesondere in skandinavischen Ländern, wo es traditionell Teil der Saunakultur ist. Auch die gesundheitlichen Vorteile des Eisbades, wie die Stärkung des Immunsystems und die Linderung von Entzündungen, werden zunehmend in wissenschaftlichen Studien erforscht, wie WinterABC berichtet.