
Die Brennelementefabrik in Lingen, Niedersachsen, hat im Jahr 2024 ihre Uranimporte aus Russland signifikant erhöht. Konkrete Zahlen belegen einen Anstieg von etwa 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einer Menge von 68,8 Tonnen russischem Uran entspricht. Dies stellt etwa ein Viertel der gesamten Uran-Importe der Fabrik dar, die insgesamt 284,7 Tonnen Uran verarbeitet hat.
Christian Meyer, Niedersachsens Umweltminister von den Grünen, äußerte deutliche Bedenken hinsichtlich dieser Entwicklung. Er kritisierte die Abhängigkeit von russischem Uran und forderte eine Reduzierung dieser Abhängigkeiten, sowie die Einführung von Sanktionen der Europäischen Union gegen Uranimporte aus Russland. Meyer betonte, dass der Urangeschäft aus demokratischen Ländern wie Kanada oder Australien bezogen werden sollte.
Bedenken über Einfluss Russlands
Meyer warnte auch vor der enge Zusammenarbeit der Brennelementefabrik mit russischen Atomkonzernen. Insbesondere die Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), eine Tochtergesellschaft von Framatome, plant bereits ab 2024 die Herstellung von Brennelementen für russische Reaktortypen in der Lingen-Fabrik. Framatome hat zudem seit 2021 eine Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom.
Die Situation in Lingen blickt also auf einen durch die geopolitischen Umstände beeinflussten Uranmarkt, der sowohl politische als auch ökologische Fragen aufwirft. Ein Bericht von NDR beschreibt die Importe und deren Bedeutung für die Atomkraftwerke in Europa, während das Magazin Stern die kritischen Stimmen aus der Politik aufgreift und die Abhängigkeit von russischem Uran hinterfragt. Weitere Einzelheiten zu den Entwicklungen finden sich sowohl bei NDR als auch im Bericht von Stern.
Für mehr Informationen können die Berichte von NDR und Stern konsultiert werden.