
Im Emsland wird eine Wasserstoff-Pipeline gebaut, die eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der regionalen Wasserstoffwirtschaft spielt. Grundstückseigentümer, die ihre Landfläche für den Bau der Pipeline abtreten müssen, werden mit Entschädigungszahlungen entschädigt. Betroffen von diesen Maßnahmen sind hauptsächlich Landwirte. Die Interessenvertretung der Landwirte, das Landvolk, hat die Rahmenbedingungen für diese Entschädigungen ausgehandelt. Hauptgeschäftsführer Lambert Hurink erläuterte die wesentlichen Bestandteile des Vertrages über die Entschädigungszahlungen.
Die Geschäftsstelle der H2-Region Emsland hat ihren Sitz im IT-Zentrum in Lingen. Dieses Team arbeitet eng mit Netzwerkpartnern zusammen, um die Wasserstoffwirtschaft in der Region aufzubauen. Die Geschäftsstelle wurde im Jahr 2020 durch die Stadt Lingen sowie den Landkreis Emsland gegründet und hat sich von einem losen Unternehmensnetzwerk zu einer eigenständigen wirtschaftsfördernden Instanz entwickelt. Zu den Hauptaufgaben der Geschäftsstelle gehören das Netzwerkmanagement und die Förderung von Projekten zur Wasserstoffwirtschaft, wobei der Fokus auf kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region liegt. Zudem vertritt die H2-Region Emsland die Anliegen der Unternehmen auf Bundes- und EU-Ebene und ist organisatorisch bei der Energy Hub Emsland Entwicklungsgesellschaft angesiedelt, die auch Aufgaben im Bereich der Energiewende wahrnimmt.
Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger
In einem weiteren Zusammenhang hat Hendrik Kampmann, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland, die Bedeutung der sicheren und bezahlbaren Energieversorgung betont. Diese Diskussion fand im Rahmen einer Sitzung in der Goldschmidt GmbH in Werlte statt, wo Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger thematisiert wurde. Dr. Tim Husmann, Geschäftsführer der H2-Region Emsland, berichtete über den Ausbau der Energieinfrastruktur im Landkreis. Emsland hat sich als Energiestandort etabliert und bezieht seine Energie aus verschiedenen Quellen, darunter 1.140 MW Windenergie, 180 MW Biogas, 840 MW Solarstrom und 125 MW Energiespeicher. Ziel ist die Entwicklung von grünem Wasserstoff aus grauem Wasserstoff.
Die Europäische Union hat das Emsland als Hydrogen-Valley anerkannt, und das Wasserstoffkernnetz wurde auf Bundesebene genehmigt. Es besteht jedoch eine gewisse Unsicherheit betreffend der Erfahrungen mit dem Transport von Wasserstoff über lange Strecken. Dr. Husmann wies auf die Notwendigkeit von Abzweigern bei Wasserstoffautobahnen hin, um die regionale Versorgung sicherzustellen. Der IHK-Regionalausschuss trifft sich dreimal im Jahr, um die Themen Fachkräfte und Bildung, Standortattraktivität, Wirtschaftsfreundlichkeit sowie die Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur zu beraten. Die erarbeiteten Positionen sollen im Dezember von der IHK-Vollversammlung abschließend beschlossen werden.