Bei der Bundestagswahl am 6. November 2025 haben die AfD und die Union in Friesland bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Die AfD konnte ihren Stimmenanteil auf 20,8% verdoppeln und wurde damit zur zweitstärksten Kraft, was bei den Parteien der demokratischen Mitte auf Entsetzen stößt. Laut NWZ Online ist die Unzufriedenheit mit der ehemaligen Ampel-Koalition sowie die wachsende Angst der Bevölkerung vor einem Krieg ein zentrales Thema. Diese Ängste wurden von der AfD und den Linken aufgegriffen und fanden Anklang bei den Wählern.
Der aktuelle AfD-Wahlkreiskandidat Martin Sichert setzte soziale Medien geschickt ein, um für sich und die Partei zu werben. Sichert inszenierte sich aktiv durch Abwesenheit bei „Rock gegen Rechts“-Veranstaltungen, was ihm zusätzliche mediale Aufmerksamkeit sicherte. Dagegen blieb der AfD-Kandidat der Bundestagswahl 2021, Joachim Wundrak, weitgehend unbekannt.
Wahlanalyse der Bundestagswahl 2025
Die Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition führte zu dem starken Abschneiden der Union, die mit 28,6% die stärkste Kraft wurde, und der AfD. Die SPD erzielte mit 16,4% das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte, ein Rückgang von 9,3 Punkten im Vergleich zur letzten Wahl. Die Grünen verloren 2% an Stimmen und kamen auf 11,6%. Zudem scheiterten die FDP und die BSW an der 5%-Hürde, während die Linke mit 8,8% ein Plus von 3,9 Punkten verzeichnen konnte.
Die Wahlkampfstrategie der SPD war stark von internen Konflikten geprägt, einschließlich der Krisen um die K-Frage und mehreren gewaltsamen Vorfällen in Städten wie Magdeburg, Aschaffenburg und München. Olaf Scholz wurde von vielen Wählern als wenig charismatischer Führer wahrgenommen. Neben der Unzufriedenheit mit der Regierung spielte die Migrations- und Asylpolitik eine zentrale Rolle im Wahlkampf der Union, wobei 64% der Wähler Merz’ klare Position gegen irreguläre Zuwanderung unterstützten, wie Deutschlandfunk berichtet.
