
In der Silvesternacht kam es in Friesland zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. Besonders in Zetel war die Feuerwehr gefordert. Um 2 Uhr wurde eine brennende Mülltonne in einem Carport in der Anton-Franz-Straße gemeldet. Bei Eintreffen der Feuerwehr hatte sich das Feuer bereits auf zwei Carports ausgeweitet, wodurch zwei Fahrzeuge in den Carports verbrannten. Ein drittes Fahrzeug, das rechtzeitig entfernt wurde, erlitt dennoch Schäden. Um die angrenzenden Wohnhäuser zu schützen, stellte die Feuerwehr eine Riegelstellung auf. Das Feuer griff zudem auf den Anbau eines Wohnhauses über, was zu sofortigen Löscharbeiten führte. Alle Anwohner konnten ihre Gebäude rechtzeitig verlassen; ein Bewohner zog sich jedoch leichte Verletzungen bei eigenen Löschversuchen zu und wurde behandelt.
Die Feuerwehr musste auch in Schortens eine brennende Hecke löschen, während in Jever Mülltonnen in Brand gerieten. Zur Unterstützung wurde die Freiwillige Feuerwehr Bockhorn nachalarmiert. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden und waren gegen 5.30 Uhr abgeschlossen. Beide Carports sowie zwei Fahrzeuge wurden vollständig zerstört, und die Wohngebäude erlitten durch Hitze und Rauch starke Schäden, die sie vorerst unbewohnbar machen. An dem Einsatz waren die Feuerwehr Zetel, Neuenburg und Bockhorn mit zehn Fahrzeugen und rund 75 Einsatzkräften beteiligt. Zur Eigensicherung war die DRK-Bereitschaft mit zwei Rettungstransportwagen vor Ort. Die Polizei vermutet, dass unvollständig ausgebrannte Feuerwerkskörper das Feuer ausgelöst haben. Ein weiterer Einsatz in der Jakob-Borchers-Straße um 16.45 Uhr betraf ein brennendes Auto in einer Garage, dessen schwieriger Zugang die Löscharbeiten erschwerte.
Vandalismus und Verletzte in anderen Regionen
Während in Friesland die Feuerwehr beschäftigt war, feierten zehntausende Menschen am Brandenburger Tor Silvester. Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen kam es in mehreren Städten zu Ausschreitungen. So starb ein 24-Jähriger in Geseke, Paderborn, beim Zünden eines Böllers; die Ermittlungen laufen. In Sachsen verloren zwei Männer, ein 45-Jähriger in Oschatz und ein 50-Jähriger in Hartha, ihr Leben durch Feuerwerksunfälle. Ein tödlicher Unfall ereignete sich auch in Hamburg, wo ein 20-Jähriger beim Zünden von Pyrotechnik verunglückte. In Kremmen, Brandenburg, gab es ebenfalls einen Toten durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik.
In Frankfurt am Main wurden mehrere Verletzte durch Feuerwerk gemeldet. Besonders in Berlin kam es um kurz vor 1.00 Uhr zu acht „Bölleropfern“, die mit schweren Handverletzungen im Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn behandelt werden mussten. Die Feuerwehr hatte in vielen Städten große Probleme, da Häuser, Garagen, Schuppen, Autos und Müllcontainer in Flammen standen.
In Köln und anderen Städten kam es zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Der Verband der pyrotechnischen Industrie erwartet einen Rekordumsatz von über 200 Millionen Euro beim Feuerwerksverkauf. In München randalierten mehrere Hundert Menschen, schätzungsweise 200 bis 300 aus dem linken Spektrum, und griffen Polizeibeamte an. In Berlin wurden rund 400 Personen festgenommen, während 30 Polizisten verletzt wurden. Einsatzkräfte wurden mit Pyrotechnik beschossen, was in Schöneberg schwere Schäden anrichtete. 36 Wohnungen wurden unbewohnbar, und zwei Personen mussten ins Krankenhaus. Trotz der Schwierigkeiten zog die Berliner Polizei eine positive Zwischenbilanz und bemerkte, dass die Böllerverbotszonen effektiv waren.