
Der niederländische Gewerkschaftsverband FNV hat am 22. Januar 2025 dringend ein Aktionsplan für die Busfahrer bei Qbuzz in der Region Zuid-Holland Noord gefordert. Hintergrund sind zahlreiche Beschwerden von Busfahrern, die seit Wochen bei der Gewerkschaft eingegangen sind. FNV betrachtet die Situation als ernst und verlangt ein sofortiges Treffen mit der Unternehmensleitung sowie Lösungen für die aufgetretenen Probleme.
Oguz Sükür, FNV-Vertreter in der Region Südwest, hebt die Ergebnisse einer Umfrage unter Busfahrern hervor, die alarmierende Zustände dokumentiert. Zu den Beschwerden zählen neben der Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter auch der schlechte Zustand des Materials, unzureichende (Not-)Kommunikation im Bus und häufige Verspätungen wegen falscher Fahrzeiten. Zudem hat Personalmangel zu täglichen Ausfällen von Fahrten geführt, was die Situation weiter verschärft. Sükür äußert, dass auch die Unterbringung in den Depots und verpflichtende Versetzungen ohne Rücksprache große Sorgen unter den Mitarbeitern hervorrufen.
Dringender Handlungsbedarf
Die Umfrage ergab, dass rund 85 Prozent der 270 befragten Busfahrer körperliche Beschwerden wegen Stress und Anspannung erleben. Dies hat bereits dazu geführt, dass einige Fahrer Ende des vergangenen Monats einen Arbeitsniederlegung in Erwägung zogen. Sükür bezeichnet die Situation als „schrikbarend“ und fordert Qbuzz auf, schnellstmöglich Lösungen zu finden sowie kurzfristige Gespräche mit der Gewerkschaft aufzunehmen.
FNV betont, dass die Verantwortung dafür, sichere Busse, gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Kommunikation mit den Fahrern zu gewährleisten, allein bei Qbuzz liegt. Das Unternehmen wurde bereits von FNV angeschrieben und aufgefordert, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Laut Aussagen von Qbuzz ist man gerade dabei, an Lösungen zu arbeiten, und hat die Gewerkschaft zu einem kurzfristigen Gespräch eingeladen. Man sei jedoch der Ansicht, dass eine Streikmaßnahme nicht zielführend sei. Die anhaltenden Probleme haben auch Auswirkungen auf den Fahrbetrieb und bescheren den Passagieren Unannehmlichkeiten.
Wie Transport Online berichtete, liegen die Herausforderungen auch an der neuen Verkehrskonzession und der verspäteten Bereitstellung vieler elektrischer Busse durch Qbuzz. In der kommenden Woche werden die Provinzialen Staten von Zuid-Holland die Transportprobleme in mehreren Städten diskutieren und bereiten möglicherweise eine Geldstrafe für Qbuzz vor, da das Unternehmen vereinbarte Verpflichtungen nicht einhält. Auch Mobiliteit.nl hebt hervor, dass die Gewerkschaft derzeit noch nicht über kollektive Maßnahmen spekuliert, da zunächst eine Reaktion von Qbuzz abgewartet werden muss.