
Am 28. Januar 2025 fand in Neustadtgödens eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz statt. Die Veranstaltung umfasste eine ökumenische Andacht in der evangelisch-lutherischen Kirche sowie einen Gang zur ehemaligen Synagoge. Bruder Franziskus Aaron, der eine Ausbildung zum Pfarrverwalter absolviert, organisierte die Veranstaltung. Stephan Horschitz, der Leiter des Museums im Landrichterhaus, stellte einen Mörser vor, der 1940 an die jüdische Familie Stein übergeben wurde, und der einen symbolischen Wert der Freundschaft und Wertschätzung gegenüber dieser Familie repräsentiert.
In seinen Ansprachemahnte Kreispfarrer Christian Scheuer die Anwesenden an, dass der Tag der Befreiung von Auschwitz ein Tag der Schuldsoffenelegung sei. Margot Friedländer, eine Holocaust-Überlebende, appellierte für „mehr Menschsein“. Landrat Sven Ambrosy verwies auf die lange Entwicklung, die zu den grausamen Taten führte, und forderte zur Wachsamkeit auf. Zusätzlich forderte Ambrosy die Bürger zur Teilnahme an der Bundestagswahl im kommenden Februar auf. Sandes Bürgermeister Stephan Eiklenborg forderte aktive Reaktionen auf aktuelle rechte Strömungen, während Daniel Gauda, Pastoralreferent der katholischen Gemeinde Neuauwiewitt, die Wichtigkeit betonte, die Erinnerung an die Gräuel weiterzutragen. Der Applaus am Ende der Veranstaltung wurde als Zustimmung gedeutet, wie NWZonline berichtete.
Erinnerungen an die Befreiung von Auschwitz in Rheinland-Pfalz
Am 27. Januar 2025 jährte sich die Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee zum 80. Mal. In Rheinland-Pfalz fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, bei denen an die Verbrechen des NS-Regimes erinnert und der Opfer gedacht wurde. Der rheinland-pfälzische Landtag veranstaltete in der Neuen Synagoge in Mainz eine Gedenkveranstaltung, bei der Landtagspräsident Hendrik Hering und Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) Ansprachen hielten. Ministerpräsident Schweitzer warnte in seiner Rede, dass Antisemitismus eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellt.
Unter den Veranstaltungen waren diverse Aktionen, darunter eine Ehrung des Vereinsgründers Eugen Salomon durch Mainz 05 im Fußballstadion und ein ökumenischer Gottesdienst in Alzey zur Erinnerung an die Opfer des Euthanasie-Programms. Zudem wurden verschiedene Ausstellungen organisiert, darunter „BESA – ein Ehrenkodex“ im Mainzer Landtag sowie eine Ausstellung zu den Euthanasie-Verbrechen in Nierstein. In Trier fand eine gemeinsame Gedenkveranstaltung der jüdischen Kultusgemeinde und des Landesverbands der Sinti und Roma statt. Diese und viele weitere Veranstaltungen verdeutlichten die breite Remembrance zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, wie Tagesschau berichtete.