
Am Donnerstag traten rund 150 Beschäftigte der Rettungsdienste aus den Landkreisen Ammerland, Aurich, Friesland, Wittmund und Wesermarsch in den Streik. Dieser wurde von der Gewerkschaft verdi organisiert und zog die Aufmerksamkeit auf die prekären Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst.
Die Streikenden versammelten sich zunächst vor der Auricher Ubbo-Emmius-Klinik und marschierten anschließend zum Marktplatz. Dort fand gegen Mittag eine Kundgebung statt, bei der verschiedene Betroffene zu den Herausforderungen ihrer Arbeit sprachen. Ein zentraler Kritikpunkt war die durchschnittliche Dienstzeit von 48 Stunden pro Woche, für die die Mitarbeiter jedoch lediglich das Gehalt einer 39-Stunden-Woche erhalten.
Forderungen der Gewerkschaft
Notfallsanitäter Timo Niebuhr aus Aurich betonte, dass die seit 20 Jahren bestehende Sonderregelung nicht mehr zeitgemäß sei. Die Streikenden unterstützen die Forderungen von verdi in der laufenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst, die unter anderem eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens 350 Euro mehr Gehalt sowie drei zusätzliche freie Tage umfasst.
In einer weiteren Analyse berichtete die Webseite von verdi über die aktuellen Verhandlungen im öffentlichen Dienst. Demnach haben Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt, während die Streikenden gegen diese mangelnden Angebote protestieren. Spezifische Forderungen aus dem Gesundheitswesen, wie die Bezahlung von Pausen in Wechselschicht und die Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit im Rettungsdienst von 48 auf 42 Stunden, wurden von den Arbeitgebern zurückgewiesen.
ver.di fordert zudem eine bessere Entlohnung für Beschäftigte in der praktischen Ausbildung und eine verbesserte Eingruppierung für Hebammen. Bühler, ein Sprecher der Gewerkschaft, kritisierte das fehlende Interesse der Arbeitgeber an der Bindung ihrer Beschäftigten. Darüber hinaus wiesen mehrere Berichte auf die besorgniserregende wirtschaftliche Lage mancher Kliniken hin, die dringend eine politische Lösung erfordere. Die Beschäftigten erwarten faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Ein Vergleich mit dem Deutschen Roten Kreuz zeigte zudem, dass dort die Höchstarbeitszeit auf 42 Stunden pro Woche verkürzt wird. Solche Warnstreiks sind ein deutliches Zeichen der Interessenvertretung der Beschäftigten im Gesundheitswesen, wie ostfriesischer-kurier.de und verdi.de berichteten.