Friesland

Streit um Stromtrasse: Bürger drohen mit Klage in Bockhorn!

In einem gemeinsamen Schreiben haben Siemtje Möller (MdB) und Olaf Lies (Wirtschaftsminister, beide SPD) den Netzbetreiber Tennet aufgefordert, eine einvernehmliche Lösung für die geplante 380-kV-Stromtrasse WiCo2 (Wilhelmshaven2 bis Conneforde) zu finden. Der Verlauf der Trasse betrifft insbesondere das Wohngebiet „Am Urwald“ in Bockhorn, wo Anwohner Bedenken geäußert haben. Möller und Lies reagieren damit auf die Forderungen der CDU-Abgeordneten Anne Janssen (MdB) und Katharina Jensen (MdL) nach einer Erdverkabelung.

Die SPD-Politiker schlagen vor, vier Strommasten, die an das Wohngebiet angrenzen, weiter westlich an das Neuenburger Holz zu verlagern. Laut Möller und Lies ist der Netzausbau für die Energiewende von großer Bedeutung, jedoch haben sie Verständnis für die Sorgen der Anwohner. Auf Bundesebene hatten sie sich bereits für eine Erdverkabelung eingesetzt, jedoch ohne Erfolg. Sie fordern Tennet auf, den Vorschlag zur Verlegung der Masten zu prüfen und den Dialog mit der Gemeinde sowie den betroffenen Anwohnern zu suchen.

Rechtsstreit und Bürgerprotest

Die Anwohner haben signalisiert, dass sie bereit sind, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten, jedoch drohen sie mit rechtlichen Schritten, sollte an der aktuellen Planung festgehalten werden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen Tennet, dem Landkreis Friesland und der Landesentwicklungsbehörde hatte Alternativlösungen geprüft, jedoch kam sie zu dem Ergebnis, dass nur die ursprüngliche Planung rechtssicher umsetzbar sei. Diese Entscheidung sorgte für Verärgerung bei den Bürgern und politischen Gremien.

Die Bürgerinitiative „Bockhorn unter Hochspannung“ bereitet sich bereits auf ein Klageverfahren vor, während auch die Gemeinde Bockhorn rechtliche Schritte gegen den Trassenbau erwägt.

Parallel zu den Entwicklungen in Bockhorn hat Tennet aktuelle Planungen zur neuen Juraleitung online veröffentlicht. Diese 380-kV-Leitung soll die bestehende 220-kV-Stromleitung ersetzen und wird eine Länge von rund 170 Kilometern haben. Die Visualisierungen, Fotos, Luftbilder und 360-Grad-Darstellungen sind im Projektatlas verfügbar. Rund 60 Stellen entlang der neuen Leitung wurden fotografiert, wobei Drohnen zum Einsatz kamen, um Umspannwerke und Kabelübergangsanlagen zu dokumentieren.

Die 360-Grad-Bilder erlauben einen Vergleich der Gebiete vor und nach dem Bau. Weitere Fotoaufnahmen sind für den Frühsommer 2025 geplant. Der alte Streckenverlauf und die geplante neue Trasse sind in einer 3D-Karte darstellbar. Das neue Umspannwerk in Rottenburg an der Laaber wird visualisiert, jedoch ist der genaue Verlauf der Leitungen noch nicht festgelegt. Die neue Juraleitung soll 2031 in Betrieb gehen und gilt als zentral für die Versorgungssicherheit und Stabilität des bayerischen Stromnetzes.

Die Renovierung soll die Übertragungskapazität für den wachsenden Strombedarf in Mittelfranken und Niederbayern erhöhen, jedoch gibt es Widerstand in den betroffenen Orten und Gemeinden gegen den neuen Trassenverlauf. Nach der Inbetriebnahme der neuen Leitung ist der Rückbau der alten Juraleitung vorgesehen.

Für weitere Details zu den protestierenden Anwohnern in Bockhorn und den aktuellen Planungen zur Juraleitung können die Berichte von nwzonline.de und br.de konsultiert werden.

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