
Am 13. März 2025 stehen in Niedersachsen die Stadtbahnen der Üstra in Hannover still. Hintergrund sind Warnstreiks, die von der Gewerkschaft Verdi im Vorfeld der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst organisiert wurden. Der Warnstreiktag gilt für ganz Niedersachsen und ist eine Reaktion auf die bislang erfolglose Verhandlungssituation.
Bereits am Mittwoch wurden in mehreren Bereichen und Regionen die Arbeiten niedergelegt. So gibt es im Klinikum Oldenburg, in Kitas sowie in der öffentlichen Verwaltung lediglich einen Notdienst. In Göttingen bleiben die Kitas geschlossen oder bieten nur eine eingeschränkte Betreuung an. In Osnabrück legen die Beschäftigten des Verkehrsunternehmens teutobus ihre Arbeit nieder. Zudem kommt es in Amt Neuhaus bei Lüneburg bis Mittwoch zu Busausfällen, ausgenommen am Wochenende. Auch Warnstreiks bei Entsorgungsunternehmen sind in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Wolfenbüttel sowie bei Rettungsdiensten in den Landkreisen Ammerland, Aurich, Friesland, Wittmund und Wesermarsch zu verzeichnen.
Proteste und Forderungen
Für Donnerstag sind in Hannover auf dem Opernplatz eine zentrale Kundgebung mit bis zu 15.000 Teilnehmern und mehrere Demonstrationszüge angekündigt. Der erste Demonstrationszug in Aurich ist für 10:00 Uhr geplant. Die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sollen am Freitag stattfinden. Die Arbeitnehmer fordern unter anderem drei zusätzliche freie Tage, höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten sowie eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro pro Monat. Bisher hat die Arbeitgeberseite kein entsprechendes Angebot vorgelegt.
Der Warnstreik betrifft insbesondere den Nahverkehr in vielen Städten Niedersachsens. In Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Göttingen, Goslar, Wolfsburg und Peine bleibt der Verkehr teilweise vollständig eingestellt. In Braunschweig gibt es einen ganztägigen Streik mit Ausnahme des Schülerverkehrs zu Grundschulen. In Göttingen wird bis einschließlich Freitag gestreikt, und in Hannover fahren die Üstra-Busse sowie die Stadtbahnen nicht. Außerdem bleiben die Kitas und Bürgerämter geschlossen. In Wolfsburg ist der Fahrbetrieb der Wolfsburger Verkehrs-GmbH weitgehend eingestellt, was auch den Berufsverkehr zum Volkswagen-Werk betrifft. In Göttingen und Hannover sind auch die Abfallentsorgung in mehreren Städten betroffen, worunter das Klinikum Oldenburg leidet, wo einige planbare Operationen verschoben werden müssen.
Die Gewerkschaft ver.di betont, ein „vernünftiges“ Angebot von den Arbeitgebern zu verlangen und droht bei weiteren Verhandlungen mit weiteren Warnstreiks, falls keine Einigung erzielt wird, wie NDR berichtete.