
Ein 51-jähriger Asylbewerber in Zetel, Landkreis Friesland, sorgt seit zwei Jahren für Besorgnis in der Gemeinde, da er wiederholt Kinder und Geschäftsleute belästigt hat. Die örtlichen Behörden haben nun entschieden, ihn in eine psychiatrische Klinik einzuweisen, um ihm zu helfen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Polizeidirektor Jörg Beensen unterstrich, dass die Bedenken der Bevölkerung ernst genommen werden. Hintergrund der Maßnahme ist das aggressive Verhalten des Mannes, der insbesondere vor Schulen, Kindergärten und Bushaltestellen präsent war und dabei gewalttätig wurde.
Der Bürgermeister von Zetel, Olaf Oetken, berichtete von zahlreichen Vorfällen, die zu einer intensiven Diskussion über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen führten. Die Polizei hat bereits ihre Präsenz an gefürchteten Orten erhöht und Einsatzkräfte sensibilisiert, um der Situation gerecht zu werden. Auch der Erste Gemeinderat, Bernd Hoinke, bestätigte, dass der Asylbewerber psychisch krank sei. Ein Amtsrichter hatte zuvor eine Unterbringung abgelehnt, weil nicht alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt waren, jedoch wurde die Entscheidung zur Einweisung auf Antrag der Polizei und des Landkreises schließlich durch einen richterlichen Beschluss umgesetzt. Der Fokus liegt darauf, auch psychisch kranken Menschen Hilfe zukommen zu lassen, ohne dabei die öffentliche Sicherheit zu gefährden.
Analysen und Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene
Die Problematik von psychisch auffälligen Flüchtlingen ist nicht nur in Zetel von Bedeutung, sondern wirft auch allgemeine Fragen zur Prävention solcher Taten auf. Der jüngste Messerangriff in Aschaffenburg hat diese Thematik erneut in den Mittelpunkt gerückt und die Innenministerien von Bund und Ländern dazu veranlasst, die Gefahren von psychisch kranken Tätern besser zu analysieren. Die Einführung einer bundesweiten Vernetzung zwischen Sicherheits- und Gesundheitsbehörden ist geplant, wie auch die Förderung einer psychologischen Betreuung für Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen und Kommunen in Rheinland-Pfalz.
In den vergangenen Monaten hat das rheinland-pfälzische Integrationsministerium Programme zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung psychisch auffälliger geflüchteter Personen angestoßen. Bereits in der Aufnahmeeinrichtung in Trier werden sogenannte „Screeninggespräche“ durchgeführt, um psychische Belastungen frühzeitig zu identifizieren. Das Angebot soll bis 2025 auf weitere Einrichtungen ausgeweitet werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der psychischen Versorgung von Flüchtlingen, die oftmals mit erheblichen gesundheitlichen Problemen konfrontiert sind.