
Am 30. Januar 2025 traf sich Landrat Dr. Kai Zwicker mit Amtskollegen und niederländischen Wasser- und Deichgrafen in Gronau. An dem Treffen nahmen Vertreter der Wasserverbände Vechtstromen und Rijn und IJssel aus den Niederlanden sowie die Kreise Borken, Steinfurt, Grafschaft Bentheim und Emsland und die Bezirksregierung Münster aus Deutschland teil.
Das Ziel des Treffens war ein Rückblick auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Diskussion aktueller Herausforderungen in der Wasserwirtschaft. Veranstalter war die grenzüberschreitende Plattform für regionale Wasserwirtschaft (GPRW), die seit 2011 aktiv ist. Lisette van der Giessen von Waterschap Vechtstromen führt den Vorsitz der Plattform. Neu hinzugekommen sind der Landkreis Emsland und die Bezirksregierung Münster als Partner der GPRW für die Jahre 2024 bis 2027.
Künftige Projekte und Initiativen
Ein wichtiger Meilenstein war der Start des Interreg-VI-Projekts „DIWA – Trockenheitsstrategien in der Wasserwirtschaft“, das mit einem Budget von über 6,5 Millionen Euro aus EU-Mitteln sowie aus den Ministerien Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens unterstützt wird. Eine neu gebildete deutsch-niederländische Arbeitsgruppe wird sich mit Hochwasser und Starkregen befassen, um das Krisenmanagement bei Extremwetterereignissen zu verbessern. Dieses Vorhaben erfolgt in Zusammenarbeit mit JCAR-ATRACE, einem Konsortium von Wissensinstituten aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Deutschland. Außerdem soll ein Bericht über das Management von Hochwasser- und Dürrerisiken erstellt werden.
Ein geplanter grenzüberschreitender Stresstest wird die Auswirkungen extremer Wetterereignisse untersuchen. Die Teilnehmer erörterten zudem die Veranstaltungen der GPRW, dazu zählt ein jährliches Grillfest und ein Arbeitsbesuch des Wasserverbands De Dommel. Die Diskussion um Klimafolgenanpassung sowie zukünftige Prioritäten der GPRW waren ebenfalls zentrale Punkte des Treffens, wobei das Ziel die Verbesserung der Vorbereitung auf extreme Wetterbedingungen und eine nachhaltige Wasserwirtschaft ist.
Die Herausforderungen einer gerechten und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen (IWRM) bei grenzüberschreitenden Gewässern werden durch verschiedene Nutzungsinteressen zwischen Bevölkerungsgruppen, Wirtschaftsbereichen und Nationalstaaten geprägt, wie auf bmz.de beschrieben wird. Der Klimawandel verstärkt diese Spannungen, was zu häufigeren Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen und Dürren führt und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und Wasserdiplomatie in den Vordergrund stellt. Aktuelle Konflikte um Wasserverteilung und -qualität sind unter anderem am Nil, Tschadsee, Mekong, Euphrat, Tigris und Jordan zu beobachten.