
In der Grafschaft Bentheim wird derzeit das Projekt SpongeWorks gestartet, das sich mit der Wasserhaltung in Landschaften beschäftigt. Das Ziel des Projekts besteht darin, die Auswirkungen von Wetterextremen wie Starkregen, Hochwasser und Dürre zu bekämpfen. Roberto Goncalves, der Leiter der Abteilung Umwelt, hebt das Potenzial eines kleinteiligen Gewässersystems hervor, das Maßnahmen zur Wasserhaltung umsetzt.
Zu den geplanten Maßnahmen zählen die Regulierung von Gräben, eine wassersensible Wald- und Flächenbewirtschaftung sowie die Renaturierung von Flussauen. Das Projekt wird in Kooperation mit Waterschap Vechtstromen und der Gemeinde Hardenberg durchgeführt und konzentriert sich auf Methoden zur Wasserrückhaltung und Renaturierung entlang der Vechte. Diese Region gehört zu drei europäischen Flussregionen, die als Fallstudien für Schwammlandschaften dienen.
Finanzierung und Laufzeit des Projekts
SpongeWorks verfügt über ein Gesamtbudget von 15 Millionen Euro, wovon 3 Millionen Euro für die Grafschaft Bentheim vorgesehen sind. Die Projektlaufzeit erstreckt sich bis Ende August 2028. Zu den wesentlichen Zielsetzungen gehören der Wasserrückhalt, die Grundwasseranreicherung und der Hochwasserschutz.
Die Umsetzung umfasst unter anderem die Schaffung von Retentionsflächen in Laar, den Ausbau eines Bewässerungsnetzes in Emlichheim sowie den Einbau von Wehren zur Wasserrückhaltung. Weiterhin sind die Wiedervernässung von Waldflächen und die Erweiterung des Projektes Gildehauser Venn geplant, ebenso wie Maßnahmen in Wiesenvogelschutzgebieten. Die Bedeutung der Rückhaltung in Oberflächengewässern, wie beispielsweise Gräben, wird insbesondere für die Landwirtschaft betont.
Die erste Kreisrätin Sandra Cichon betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs. Um die Projektziele zu realisieren, wird eine enge Kooperation mit den lokalen Partnern, wie dem Fruchtwasserverwertungsverband, dem Vechteverband und der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim angestrebt.
Das EU-Projekt SpongeWorks, koordiniert durch die Leibniz Universität Hannover (LUH), startete im September 2024. Es verfolgt das Ziel, die Wasserrückhaltung sowie die Hochwasservorbeugung auf Landschaftsebene zu verbessern. Das Projekt wird durch die Europäische Union gefördert und zielt darauf ab, die „Schwamm“-Funktion der Landschaften zu optimieren.
Insgesamt werden 19 Schwammmaßnahmen auf 4.000 Hektar Land, 47 Kilometer Flussstrecke und 22 Kilometer Hecken in einem grenzüberschreitenden Ansatz im deutsch-niederländischen Vechte-Einzugsgebiet umgesetzt. Projektleiter ist Prof. Dr. Christian Albert vom Institut für Umweltplanung an der LUH. Dr. Ellis Penning von Deltares agiert als Ko-Koordinatorin des Projekts.
Die Bedeutung von naturbasierten Lösungen wird unterstrichen, insbesondere durch Maßnahmen wie die Renaturierung von Flüssen und Mooren sowie die Wiedervernässung von Wäldern und Grünland. Geplant sind umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Bodengesundheit, zum Erosionsschutz und zur Auffüllung von Grundwasserspeichern.
Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Projektwebsite verfügbar.