Am 18. Januar 2025 protestierten in Hamburg mehr als 16.000 Menschen gegen den Auftritt von Alice Weidel, der frisch gekürten Kanzlerkandidatin der AfD. Laut Welt fand die Veranstaltung auf Einladung der Hamburger AfD-Fraktion im Rathaus statt. Trotz anfangs erwarteter 2.000 Protestierenden zeigten sich die Zahlen deutlich höher, was zu mehreren Versuchen führte, die Absperrungen rund um das Rathaus zu durchbrechen.
Die Polizei war mit einem großangelegten Einsatz vor Ort, unter anderem mit Wasserwerfern, um den Bannkreis um das Rathaus zu sichern. Insgesamt waren rund 1.500 Polizeibeamte im Einsatz. Das Rathaus wurde in mehreren Ringen abgesperrt, um sowohl die Veranstaltung als auch die Teilnehmer zu schützen. Die Polizei sprach von einem weitgehend friedlichen Verlauf, trotz der Rangeleien.
Veranstaltung im Großen Festsaal
Die Veranstaltung im Großen Festsaal des Rathauses hatte das Thema „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen!“. Weidel trat vor rund 1.000 Gästen auf, während der Protest der Gegendemonstranten einige hundert Meter entfernt stattfand. Teilnehmer, die Weidel sehen wollten, mussten zwei Sicherheitskontrollen durchlaufen, was zu Verzögerungen führte.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sowie andere Politiker äußerten sich negativ zu Weidels Auftritt und betonten die Vielfalt und Weltoffenheit Hamburgs. Das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ hatte zur Gegendemonstration aufgerufen, damals unter dem Motto „Alle gemeinsam gegen die AfD und Alice Weidel“.
In der Vergangenheit gab es bereits große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Hamburg, wobei vor einem Jahr etwa 180.000 Menschen auf die Straße gingen. Wie ZDF berichtete, äußerte Weidel in einem Video, dass sie sich auf ihren Auftritt in Hamburg freue, während die AfD-Fraktion von Reaktionen auf die Veranstaltung empört reagierte.
