
Am Sonntag, dem 9. März 2025, werden Meron Mendel und Saba-Nur Cheema in Hamburg mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Diese Ehrung wird für Verdienste um die interreligiöse Verständigung verliehen und ist undotiert. Mendel und Cheema, ein jüdisch-muslimisches Ehepaar aus Frankfurt am Main, sind aktiv im öffentlichen Raum tätig und setzen sich für Demokratie sowie Menschenrechte ein. Ihre gemeinsame Kolumne „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“ veröffentlichte auch als Buch.
Die Laudatio wird von Bischöfin Kirsten Fehrs, der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, gehalten. Peter Tschentscher (SPD), der Erste Bürgermeister von Hamburg, wird das Grußwort sprechen. Die Auszeichnung an Mendel und Cheema sorgt jedoch für Widerspruch in der jüdischen Gemeinschaft. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, äußerte in einem internen Brief scharfe Kritik an Mendel und warf ihm „umstrittene und zum Teil untragbare Positionierungen“ vor. Schuster kritisierte, dass Mendels öffentliche Sprecherposition als vermeintlich repräsentativ für die jüdische Gemeinschaft verstanden werde und oft Ansichten geäußert werden, zu denen ihm die notwendige Expertise fehle.
Hintergrund der Auszeichnung
Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ verliehen, die künftig als „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2025 – 5785/86“ firmiert. Diese Auszeichnung ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig benannt. Früher wurden unter anderem Persönlichkeiten wie Angela Merkel, Navid Kermani und der Sportverband Makkabi Deutschland mit der Medaille geehrt, während im vergangenen Jahr der Pianist Igor Levit ausgezeichnet wurde.
Bei der Verleihung der Medaille würdigte Kirsten Fehrs die Verdienste von Mendel und Cheema und hob deren Einsatz für die Würde jedes einzelnen Menschen hervor. Sie betonte die Wichtigkeit der menschlichen Identität über religiöse Zugehörigkeiten hinaus. Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vergeben, der sich seit mehr als 70 Jahren für die Verständigung zwischen Christ:innen und Jüdinnen:Juden einsetzt.