Hamburg

Glanz und Glorie: Schah und Soraya verzaubern Hamburg 1955!

Am 23. Februar 1955 besuchten der Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlevi, und Kaiserin Soraya Hamburg. Dieser Besuch stellte eine Sensation für die junge Bundesrepublik und die Hansestadt dar. Trotz kaltem und frostigem Wetter, mit Schneeschollen auf der Elbe, wurden die beiden Monarchen überaus warm empfangen.

Tausende Hamburger und Hamburgerinnen versammelten sich am Rathausplatz, um den prominenten Gästen willkommen zu heißen. Bürgermeister Kurt Sieveking leitete das Empfangskomitee, als die Sondermaschine aus London am Flughafen Fuhlsbüttel landete. Soraya trug einen Nerzmantel, den Stalin ihr zur Hochzeit geschenkt hatte, und ein weinrotes Hütchen. Der Schah erschien in grauer Generalsuniform der persischen Luftwaffe.

Offizielle Termine und Empfänge

Nach dem Empfang fuhren der Schah und die Kaiserin in Limousinen zum Hotel Atlantic, flankiert von einer Motorrad-Ehreneskorte. Während ihres Aufenthalts in Hamburg, der bis zum 26. Februar 1955 andauerte, begaben sich die Monarchen auf verschiedene offizielle Termine, darunter Besuche bei einer Kindertagesstätte sowie beim Festempfang von Wirtschaftsvertretern. Ein weiterer Höhepunkt war der Empfang im Rathaus, der live vom Nordwestdeutschen Rundfunk übertragen wurde. Hier tanzte das Ballett der Hamburgischen Staatsoper zu Ehren des Kaiserpaares den Kaiserwalzer.

Der Aufenthalt in Hamburg stellte eine bedeutende Gelegenheit für den Schah dar, um die wirtschaftlichen Interessen des Iran zu fördern. Besuche der hochmodernen Anlagen des Hafenschuppens 58 wurden durchgeführt, und nach dem Besuch investierten auch deutsche Firmen wie Siemens im Iran. Die köstlichen Speisen, die beim Abendessen mit Bundespräsident Theodor Heuss serviert wurden, sagten viel über den diplomatischen Austausch aus. Soraya, die eine deutsche Mutter hatte und fließend Deutsch sprach, stand während des Besuchs im Fokus der medialen Berichterstattung.

Die Feierlichkeiten endeten mit einem Abschiedstee im Jenisch Haus und einer Verabschiedung am Dammtorbahnhof, wobei der Sonderzug nach Bonn am nächsten Morgen erwartet wurde. Dies war der letzte große Besuch, der in einem Glanz und Freude stattfand, bevor gewaltsame Auseinandersetzungen bei einem weiteren Schah-Besuch in Hamburg im Jahr 1967 stattfanden.

Zusätzlich berichtete Welt, dass der Schah-Besuch nur wenige Monate nach dem Besuch von Kaiser Haile Selassi von Äthiopien in Hamburg stattfand. Sorayas Charme und die herzliche Begrüßung der Hansestadt werden bis heute in Erinnerung behalten.

Für den Schah und die Kaiserin war dieser Staatsbesuch ein wichtiges Zeichen der Freundschaft und einen Schritt in Richtung moderner wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Iran. Der nächste Schah-Besuch in Hamburg fand dann erst im Juni 1967 statt, der jedoch von Protesten geprägt war.

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