
In der HafenCity Hamburg wird am Dienstag das Überseequartier, eine neue Einkaufswelt der Superlative, eröffnet. Der Komplex erstreckt sich über eine Fläche, die zehn Fußballfeldern entspricht, und bietet eine Vielzahl bekannter Einzelhandelsmarken, darunter Breuninger, das Lego Discovery Centre und die größte Zara-Filiale Deutschlands, wie Welt berichtet. Das Überseequartier verfügt zudem über einen eigenen Terminal für Kreuzfahrtschiffe und ist rund um die Uhr geöffnet.
Die Bauarbeiten für das Überseequartier dauerten acht Jahre und waren von Herausforderungen geprägt. Mehrere Eröffnungen mussten aufgrund von Wasserschäden verschoben werden, und tragischerweise starben während der Bauarbeiten fünf Arbeiter, während weitere verletzt wurden. Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, hebt die Bedeutung der fußläufigen Verbindungen zwischen der Innenstadt und dem Überseequartier hervor. In Anbetracht der Bedenken der Anwohner über mögliche Verkehrszunahmen und Luftverschmutzung wird das Quartier direkt an die U-Bahnlinie U4 und die Buslinie Metrobus 4 angebunden.
Nachhaltigkeit und Mobilität im Überseequartier
Das Überseequartier setzt hohe Nachhaltigkeitsstandards um. Alle Gebäude im Süden erfüllen den BREEAM Excellent Standard, während die Büroflächen zusätzlich den DGNB Gold-Standard erreichen, wie HafenCity.com berichtet. Die U-Bahnverbindung zur Innenstadt besteht seit 2012, und seit Ende 2019 ist das Quartier auch mit der S-Bahnstation Elbbrücken verbunden. Das Mobilitätskonzept ist weitgehend autofrei und bietet zahlreiche Einrichtungen wie E-Ladestationen und mindestens 3.500 Fahrradstellplätze.
Die Stärkung der Laufbeziehungen zwischen dem Überseequartier und wichtigen Orten wie der Elbphilharmonie und dem Lohsepark soll eine hohe Publikumsfrequenz garantieren, auch während der Woche und abends. Anwohner und Vertreter von Immobilienbesitzern äußern jedoch Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf die benachbarte Innenstadt, in der steigender Leerstand herrscht. Marion Schneider, eine Anwohnerin, befürchtet eine Überlastung des Stadtteils, während Nicole Unger, Vertreterin von Immobilienbesitzern, die Innenstadt trotz des neuen Wettbewerbs für überlegen hält.