
Aktuelle Entwicklungen in der Integration von Geflüchteten in Deutschland zeigen, dass die Nachfrage nach Deutschkursen ungebrochen hoch ist. Laut einem Bericht von NDR ist der Mangel an Plätzen in Integrations- und Berufssprachkursen vor allem in Hamburg ein akutes Problem. Die Kürzungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verschärfen diese Lage massiv.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass nur 15 Kurse im ersten Quartal 2025 in Hamburg zur Verfügung stehen. Dies steht im Kontrast zu der hohen Nachfrage, die unter anderem durch WBS Training in Hammerbrook deutlich wird. Viele Interessierte warten schon früh morgens, um einen der wenigen Plätze in den Berufssprachkursen zu ergattern. Berichtet wird von bis zu 100 Wartenden, die teilweise seit 4 Uhr in der Früh anstehen, um Deutsch mit einem Schwerpunkt auf der Arbeitswelt zu lernen. Dazu erklärt das BAMF, dass trotz der hohen Nachfrage nur eine begrenzte Anzahl an Kursen realisierbar sei.
Kürzungen und deren Folgen
Ein weiterer Bericht auf bildungsklick.de beleuchtet die Bedenken des Ernst Klett Sprachen Verlags in Bezug auf die Kürzungspläne im Haushalt 2025. Die Einsparungen gefährden die sprachliche und berufliche Integration von Zuwanderern, da im Haushaltsentwurf nur 500 Millionen Euro für Integrationskurse vorgesehen sind. Dies entspräche lediglich 30 Prozent der tatsächlich benötigten neuen Kurse.
Die unterfinanzierten berufsbezogenen Sprachkurse führen zu erheblichen Wartezeiten sowohl für Teilnehmende als auch für Unternehmen. Experten warnen vor möglichen Arbeitsplatzverlusten für Lehrkräfte sowie einem Zusammenbruch bestehender Strukturen. Der Ernst Klett Sprachen Verlag unterstützt das Positionspapier des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, welches die Bundesregierung auffordert, die Mittel für Integrationskurse auf mindestens 1,1 Milliarden Euro zu erhöhen. Dies wäre notwendig, um alle erforderlichen neuen Kurse anzubieten und so die Integration von Geflüchteten und Zuwanderern in Deutschland zu sichern.