Die Verbraucherzentrale Hamburg hat am 2. Februar 2025 die jährliche „Mogelpackung des Jahres“ ausgezeichnet, um Produkte mit versteckten Preiserhöhungen zu kennzeichnen. Der Gewinner für 2025 ist das Produkt Granini Trinkgenuss Orange, das von fast 50% der über 32.000 Teilnehmer gewählt wurde. Der Hersteller Eckes-Granini hat die Menge des Orangensaftes pro Flasche halbiert und durch Zuckerwasser ersetzt, während der Preis unverändert blieb. Die Verbraucherzentrale sieht dies als Verdopplung des Preises an.
Das Etikett der Flasche blieb nahezu unverändert und enthält keinen Hinweis auf die neue Zusammensetzung. Eckes-Granini begründet die Änderung der Rezeptur mit Ernteausfällen und gestiegenen Preisen für Orangensaft. Das Unternehmen betont allerdings, dass die Zutaten und die Füllgröße transparent auf dem Etikett angegeben seien. Armin Valet von der Verbraucherzentrale fordert mehr Preisklarheit und besseren Verbraucherschutz.
Weitere Platzierungen im Wettbewerb
Die weiteren Platzierungen im Wettbewerb sind ebenfalls aufschlussreich:
- Platz 2: Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum, dessen Inhalt von 150g auf 80g reduziert wurde, während der Preis um 1 Euro gestiegen ist.
- Platz 3: Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever, dessen Inhalt von 1300ml auf 900ml reduziert wurde, ohne eine Preisanpassung.
- Platz 4: Duschcreme von Dove mit reduziertem Inhalt und steigendem Preis bei ähnlichen Inhaltsstoffen.
- Platz 5: Waffelblättchen von Aldi Nord, deren Inhalt halbiert wurde, während der Preis gleich blieb.
Im Jahr 2023 waren 67 Produkte von versteckten Preiserhöhungen betroffen, was weniger als 2022 (104 Produkte) ist, jedoch mit höheren durchschnittlichen Preiserhöhungen von 23,5% im Vergleich zu 31,5% zuvor.
Zusätzlich führt die Verbraucherzentrale Hamburg eine bundesweit einzigartige Mogelpackungsliste mit rund 1.000 Einträgen, die auf Beschwerden von Verbrauchern basiert. Die Liste informiert über Produkte mit versteckten Preiserhöhungen, die oftmals durch Füllmengenreduzierungen und unveränderte Preise verbunden sind. Die Berechnung erfolgt in der Regel anhand des Grundpreises, sodass Verbraucher die versteckten Preiserhöhungen leichter identifizieren können.
