Hamburg

Mogelpackungen im Supermarkt: Welche Produkte täuschen wirklich?

Die Verbraucherzentrale Hamburg führt 2024 die Suche nach der „Mogelpackung des Jahres“ durch. Dabei stehen Produkte im Fokus, die Verbraucher durch reduzierte Inhalte oder versteckte Preiserhöhungen täuschen. Fünf Produkte wurden nominiert, die verschiedene Arten von Täuschung aufweisen.

Das erste Kandidatenprodukt ist der Granini Trinkgenuss Orange, hergestellt von Eckes-Granini. Hier wurde die Zusammensetzung geändert: Der Anteil an Orangensaft wurde von 100% auf nur noch 50% reduziert, ohne dass dies auf der Verpackung vermerkt ist. Dies geschah aufgrund einer schlechten Ernte im Jahr 2024.

Ein weiteres Beispiel ist das Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz, dessen Hersteller Ulrich Walter GmbH die Menge von 150 auf 80 Gramm reduziert hat. Der Preis stieg jedoch von 2,99 Euro auf 3,99 Euro, was einer Preiserhöhung von 150% entspricht. Zudem ist die neue Dose nur zu 60% gefüllt. Die Preiserhöhung begründet der Hersteller mit nachhaltiger Verpackung und gestiegenen Kosten.

Weitere Nominierte und Trends bei Mogelpackungen

Das Eis Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever ist ebenfalls im Rennen. Hier wurde die Menge von 1300 auf 900 Milliliter reduziert, der Preis bleibt jedoch bei 3,99 Euro, was einer versteckten Preiserhöhung von 44% entspricht. Die Änderung wird auf der Verpackung nicht kenntlich gemacht.

Eine weitere Mogelpackung kommt von Unilever: die Dove Duschcreme, bei der die Menge von 250 auf 225 Milliliter verringert und der Preis von 1,95 Euro auf 3,45 Euro verdoppelt wurde. Der Hersteller führt als Grund eine neue Produktlinie an, obwohl die Inhaltsstoffe nahezu identisch geblieben sind.

Das letzte Nominierte Produkt sind die Biscotto Waffelblättchen von Aldi Nord, deren Preis um 100% gestiegen ist. Diese Preiserhöhung wird mit den teuren Kakaopreisen begründet, während die kleinere Menge als Sonderaktion beworben wird.

Im Vergleich zu 2023 ist die Anzahl der gemeldeten Mogelpackungen von 104 auf 67 gesunken, während die durchschnittlichen Preiserhöhungen um 8% gestiegen sind. Dies legt den Fokus auf die immer wiederkehrenden Tricks der Lebensmittelhersteller.

Laut einem Bericht von der Verbraucherzentrale verwenden Hersteller häufig Täuschungen wie doppelte Böden, große Verpackungen und viel Luft in den Produkten, um größere Füllmengen vorzutäuschen. Es wird kritisiert, dass die Hersteller oft die Füllmenge verringern, ohne die Preise entsprechend anzupassen. Die Verbraucherzentralen fordern daher, dass Verpackungen entweder bis zum Rand oder zur Naht gefüllt sein sollten, es sei denn, es gibt nachweislich technische Gründe dagegen, wie verbraucherzentrale.de berichtete.

Um die Anzahl der überdimensionierten Verpackungen zu reduzieren, könnte eine strenge gesetzliche Regelung die Größe solcher Verpackungen um bis zu 27 Prozent minimieren, was etwa 1,4 Millionen gefüllten Mülltonnen entspricht. Verbraucher sollten sich bei Verdacht auf Mogelpackungen direkt an die Verbraucherzentralen wenden.

Statistische Auswertung

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Hamburg
Genauer Ort bekannt?
Hamburg, Deutschland
Ursache
schlechte Ernte 2024, nachhaltige Verpackung, gestiegene Kosten
Beste Referenz
ruhr24.de
Weitere Infos
verbraucherzentrale.de